Tag der Zahngesundheit am 25. September: Wie KAI die Zähne sauber macht und lange gesund erhält

(ams). KAI ist nicht nur ein Jungenname, sondern auch eine Zauberformel. Hinter den drei Buchstaben verbirgt sich die Anleitung, wie Kinder sich am besten die Zähne putzen: erst Kauflächen, dann Außenflächen und dann die Innenflächen. „Je eher Kindern das mithilfe ihrer Eltern lernen, desto besser stehen die Chancen, dass die Zähne lange gesund bleiben“, sagt Dr. Gudrun Schlautmann, beratende Zahnärztin des AOK-Bundesverbandes.

cartoon-163430_640Kinder sollten zunächst einmal verstehen, warum sie sich ihr Leben lang mindestens nach dem Frühstück und vor dem Schlafengehen die Zähne drei Minuten lang schrubben sollten: Mit den Speiseresten wird vor allem auch schädlicher Zahnbelag entfernt, den der Zahnarzt als Plaque bezeichnet. Dieser Zahnbelag besteht hauptsächlich aus Bakterien, die sich schnell vermehren und Säuren bilden. Sie greifen wiederum den Zahnschmelz an, sodass Karies entstehen kann. Zum Glück ist es in der Regel bei kleinen Kindern überhaupt kein Problem, sie fürs Zähneputzen zu begeistern. „Kleine Kinder wollen alles genauso machen wie ihre Eltern, diese Chance sollten Eltern sich beim Thema Zähneputzen nicht entgehen lassen“, sagt Schlautmann. Sie empfiehlt zudem, das Zähneputzen mit den Kindern mit einem schönen Ritual, etwa einem speziellen Lied, zu verbinden.

Bis zum zweiten Geburtstag am besten abends putzen

Sobald der erste Milchzahn durchbricht, können Eltern mit dem Reinigen der Zähne beginnen, erst einmal vorsichtig mit einer speziellen Kinderzahnbürste, einer Fingerbürste oder einem Wattestäbchen und mit einer kleinen Menge Zahnpasta für Milchzähne (0,05 % Fluorid). Dabei sollte bis zum zweiten Geburtstag nur einmal täglich, am besten abends, geputzt werden. Je mehr Zähne kommen, desto mehr freuen sich die Kinder aufs richtige Zähneputzen mit Bürste und Pasta – und das am liebsten ganz allein. „Am Anfang müssen das aber Mama und Papa machen. Am besten tun sie das ebenfalls mit der KAI-Methode und erklären es den Kindern. So fällt es ihnen anschließend leichter, es allein zu übernehmen“, so Schlautmann weiter. Aber selbst wenn die Kinder allein putzen, müssen die Eltern noch lange nachputzen. Wie lange, das hängt davon ab, wie gut sie es können. AOK-Expertin Schlautmann: „Letztlich sollte man das im Einzelfall mit dem Zahnarzt besprechen.“

Und so geht die KAI-Methode:

K wie Kauflächen
Sie sollten zuerst geputzt werden, oben und unten, und zwar von den Backenzähnen hin zu den Schneidezähnen.

A wie Außenflächen
Dazu fletscht das Kind die Zähne, die dann mit kreisenden Bewegungen von hinten nach vorne geputzt werden.

I wie Innenflächen
Hier wird die Zahnbürste am Zahnfleisch angesetzt und in Richtung Zahnkrone geputzt: im Oberkiefer also von oben nach unten, im Unterkiefer von unten nach oben. Hinter die Schneidezähne kommt man besser, wenn man die Bürste hochkant ansetzt.

Welche Zahnpasta für welches Alter?

Bei der Wahl der Zahnpasta sollten Eltern auf den Fluorid-Gehalt achten und mit dem Zahnarzt Rücksprache halten. Generell gilt: Je kleiner das Kind ist, desto niedriger sollte der Fluorid-Gehalt dosiert sein. Es gibt spezielle Kleinkind-Zahnpasta mit 0,05 Prozent Fluorid (500 ppm, parts per million). Ab einem Alter von etwa sechs Jahren – wenn die ersten bleibenden Zähne kommen – darf die Pasta auch über 0,1 Prozent enthalten.

Altersgerechte Zahnbürste ist wichtig

Neben der richtigen Putztechnik kommt es auch auf die altersgerechte Zahnbürste an. Auf den Packungen steht jeweils, für welches Alter die Bürsten geeignet sind. Grundsätzlich gilt: Der Bürstenkopf darf nicht zu groß sein, die Borsten sollten abgerundet und weich oder höchstens mittelhart sein. Gut ist es, wenn die Bürste abgerundete Borsten hat, die in der Mitte kurz und außen länger sind. Damit erreicht man die Zahnzwischenräume besser. Von Naturborsten raten Experten ab, weil sie leichter splittern und somit eher das Zahnfleisch verletzen.

Da die Zahnbürste beim Putzen nicht zu stark aufgedrückt werden sollte, bleibt sie oft lange gut erhalten. Trotzdem fransen die Borsten aus und nach zwei bis drei Monaten sollte die Bürste auf jeden Fall allein schon aus hygienischen Gründen gewechselt werden. Ist erst einmal der erste große Eifer beim Zähneputzen überwunden, wünschen sich viele Kinder eine elektrische Bürste. Damit verbinden sie oft auch den Irrglauben, das Putzen gehe dann ganz von selbst. Schlautmann: „Das ist natürlich nicht so. Deshalb sollten Eltern sich vom Zahnarzt beraten lassen, ob und wann es für ihr Kind sinnvoll ist, auf die elektrische Bürste umzusteigen.“

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Reinigung der Zwischenräume

Zahnseide oder Zwischenraumbürsten helfen dabei, Karies in den Zahnzwischenräumen zu verhindern. „Das A und O ist das richtige Putzen. Wenn Kinder Zahnseide oder Bürsten für die Zwischenräume zusätzlich nutzen, ist es umso besser“, sagt Zahnärztin Schlautmann. Ob es gut ums Putzen und die Gesundheit der Zähne bestellt ist, erfahren Eltern und Kinder bei ihren regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen beim Zahnarzt. Kleine Kinder können ab dem 30. Lebensmonat Früherkennungsuntersuchungen in Anspruch nehmen. Der Zahnarzt berät zum individuellen Kariesrisiko, zu geeigneten Fluoridierungsmaßnahmen und kann frühzeitig Erkrankungen der Zähne oder des Kiefers feststellen. Auch Ernährungs- und Mundhygieneberatung gehört dazu.

Regelmäßige Zahnarztbesuche

Ab dem sechsten Lebensjahr sollte zweimal im Jahr der Zahnarzt aufgesucht werden. Hierbei berät der Arzt Eltern beispielsweise auch, wann eine sogenannte Fissurenversiegelung nötig und sinnvoll ist. Bakterien bedrohen nämlich vor allem auch die Backenzähne wegen ihrer oftmals ausgeprägten tiefen Furchen, in die die Bakterien sich einnisten. Das Versiegeln geht schnell, tut nicht weh und kann das Risiko von Karies senken. Bei Kindern und Jugendlichen zwischen sechs und 17 Jahren übernehmen die Krankenkassen die Kosten, sofern es sich um bleibende Backenzähne handelt.

Ausgewogene Ernährung mit wenig Zucker

Neben der richtigen Putztechnik und Ausstattung ist für gesunde Zähne allerdings noch etwas enorm wichtig: ausgewogene Ernährung mit möglichst wenig Zucker. „Eltern tun schon viel Gutes für die Zähne ihrer Kinder, wenn sie von Anfang an auf gesüßte Getränke verzichten“, rät Schlautmann. Um den Durst zu löschen, eignen sich auch Wasser und ungesüßte Tees. Sobald das Kind sitzen kann, trinkt es aus der Tasse. Ein Dauernuckeln an Trinklernflaschen ist sehr gefährlich für die Zähne. Viel Obst und reichlich Gemüse sind insgesamt fürs gesunde Aufwachsen gut, Zucker und Süßigkeiten sollten es so wenig wie möglich sein. Allerdings halten die Experten von strikten Verboten genauso wenig wie von Süßigkeiten im Überfluss, der Riegel zwischendurch bleibt also erlaubt. Schlautmann: „Wer das beherzigt, hat gute Chancen, dass bei seinen Kindern wenig gebohrt werden muss.“

Weitere Informationen zum Thema:

Quelle: AOK-Medienservice
Internet: http://www.aok-bv.de/


Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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