Schulsporttaugliche Brille – Schulsportbrillen werden genormt

Seit dem Jahr 2014 vergibt die Ruhr-Universität Bochum (RUB) mit dem RUB-Schulsportbrillentest das Qualitätssiegel „Schulsporttaugliche Brille“. Der hierbei verwendete Anforderungskatalog ist aus der RUB-Initiative „Gutes Sehen in Schule, Verein und Freizeit“ in Zusammenarbeit mit Augenärzte-, Augenoptiker- und Optometristenverbänden hervorgegangen.

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Der große Aufwand hat sich gelohnt: Am 1. August 2021 ist die Deutsche Industrie-Norm „DIN 58184 – Schulsporttaugliche Brillen – Anforderungen und Prüfverfahren“ herausgegeben worden, die auf dem Bochumer Test basiert.

RUB-Test setzt Produktstandards

„Als Leitbild für Kinderbrillen- und Sportbrillenhersteller setzt unser Anforderungskatalog künftig Produktstandards“, freut sich Dr. Gernot Jendrusch, der den Bochumer Schulsportbrillentest an der Fakultät für Sportwissenschaft gemeinsam mit Dr. Thomas Henke konzipiert und immer weiter optimiert hat. Die beiden Forscher arbeiten am Lehrstuhl für Sportmedizin und Sporternährung der RUB von Prof. Dr. Petra Platen.

Beschuss mit Hockey- und Basketbällen

Die Tests und Prüfverfahren, die an der RUB entwickelt wurden, ebneten den Weg zur neuen Norm. Bei diesen RUB-Tests wird das Gesamtsystem der schulsporttauglichen Brille – Brillenglas und Fassung im montierten Zustand – standardisierten und für den Kinder- und Jugendsport typischen Belastungen ausgesetzt. So wird zum Beispiel in einem neu entwickelten „Falltest Hockeyball“ ein „Ellbogenstoß“ simuliert, also der direkte Körperkontakt in Zweikampfsituationen. Ein „Falltest Basketball“ stellt exemplarisch einen „Ball-Treffer“, etwa beim Passspiel, auf der Brille beziehungsweise im Gesicht nach.

Gesundheitspolitisches Highlight

Besonders wichtig ist den RUB-Forschenden, dass im Test erfolgreiche und damit schulsporttaugliche Brillen künftig auf der Brillenfassung die Kennzeichnung „DIN 58184“ und „Schule+Sport“ erhalten und somit für Eltern und Lehrkräfte als „schulsporttauglich“ erkennbar werden. „Das ist auch aus gesundheitspolitischer Sicht ein Highlight“, so Jendrusch. Zentrale Idee hierbei: Die Brille soll einerseits Belastungen im schulischen und außerschulischen Sport standhalten, das heißt, sie darf in Unfallsituationen kein zusätzliches Risiko für Augen- oder Gesichtsverletzungen darstellen, andererseits soll sie aber auch als Alltagsbrille dienen können.

(Jens Wylkop M.A., Dezernat Hochschulkommunikation, Ruhr-Universität Bochum)
Quelle: idw-online.deRuhr-Universität Bochum
 

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de