Vorsätzliche Verbrauchertäuschung – VW und die Mär vom sauberen Diesel…

404 – nicht gefunden werden kann der sog. „Clean-Diesel“ zumindest auf der aktuellen Volkswagen-Internetseite in den USA

Bild: Screenshot - Volkswagen of America

Bild: Screenshot – Volkswagen of America

Oops! Wrong way…

Es ist weit mehr als „nur“ ein Skandal. Der VW-Konzern hat ganz bewußt getrickst und manipuliert, um bei Dieselfahrzeugen auf dem Prüfstand saubere Abgaswerte zu erzielen – im „Normalbetrieb“ lagen die Emissionen teils 40-fach über den erlaubten Werten. Grund: Fahrzeuge verkaufen! In anderen Kreisen wird soetwas eine „kriminelle Vereinigung“ genannt. Strafrechtlich steht hier nicht nur Betrug im Raum, die Deutsche Umwelthilfe sieht den Tatbestand der ‘vorsätzlichen Körperverletzung‘ erfüllt, da die betroffenen Fahrzeuge absichtlich bis zu 40 mal mehr hochgiftige Diesel-Abgasgifte emittierten als erlaubt

Nun muß ermittelt werden – und zwar umgehend und umfassend. Das US-Justizministerium hat bereits Ermittlungen angekündigt. Sollte es hier zu einer Anklage kommen drohen den Verantwortlichen hohe Gefängnisstrafen.

Börslicher Milliardenverlust, drohende Strafzahlungen ebenfalls in Milliardenhöhe, Schadenersatzforderungen und ein Imageverlust vom allerfeinsten. Das alles dürfte aber erst die Spitze des Eisbergs sein. Inzwischen haben auch schon andere Länder Untersuchungen angekündigt. Ganz egal, ob die Software zur Manipulation auch hierzulande eingesetzt wurde oder nicht – der Fall zeigt ganz deutlich auf, was dem VW-Konzern unsere Umwelt und damit auch die Zukunft unserer Kinder wert ist – NICHTS!!

Einem Bericht des britischen Telegraph zufolge hat das „Department of Transport“ angekündigt, umgehend Verkaufsverbote und Rückrufe anzuordnen, sollten in Großbritannien Verstöße gegen europäische Regelungen festgestellt werden.

Auch bei eigenen Untersuchungen des ADAC sind bei Dieselfahrzeugen immer wieder Abweichungen von den aktuellen Euro-6-Grenzwerten aufgefallen. Bei den festgestellten Schadstoffabweichungen handle es sich nach Angaben des ADAC zwar nicht um den Faktor 10-40 wie aktuell bei VW in den USA, allerdings komme der Faktor 7-20 (jeweils bezogen auf die Grenzwerte USA/EU) durchaus häufig vor, so der Automobilclub in einer Erklärung.

Stimmen zu den VW Abgas-Manipulationen

Umwelt-Staatssekretär Jochen Flasbarth: „Wir stehen vor einem Fall von eklatanter Verbrauchertäuschung und Umweltschädigung. Ich erwarte, dass VW lückenlos offenlegt, wie und in welchem Ausmaß diese Manipulationen stattgefunden haben. Darüber hinaus sehe ich alle deutschen Automobilhersteller in der Pflicht, aufzuklären, ob auch die Abgaswerte anderer PKW-Modelle in dieser oder ähnlicher Weise manipuliert wurden oder werden. Es führt kein Weg daran vorbei, dass die Emissionen von Diesel-Pkw auf der Straße schnell und deutlich sinken müssen, nur so kann der Diesel-Pkw mit Blick auf die Schadstoffemissionen zukunftsfähig sein“

Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hat inzwischen angekündigt, über das Kraftfahrtbundesamt (KBA) alle in Deutschland angebotenen Dieselmodelle des VW-Konzerns auf Einhaltung der Stickoxid-Emissionen hin überprüfen zu lassen.

Die New York Times schreibt: „If the accusations against Volkswagen hold up, Americans should be outraged at the company’s cynical and deliberate efforts to violate one of this country’s most important environmental laws.“ (Wenn sich die Vorwürfe gegen Volkswagen bewahrheiten, sollten alle Amerikaner empört sein, über die zynische und bewusste Bemühung des Unternehmens, eines der wichtigsten Umweltgesetze dieses Landes zu verletzen)

Derweil läuft In den USA bereits die erste Sammelklage der Anwaltskanzlei „Hagens Berman“ gegen den VW-Konzern – und diese Klagen können bekanntlich sehr, sehr teuer werden

Mögliche Konsequenzen in Deutschland

Vorsätzliche Verbrauchertäuschung – Viele Autokäufer haben sich aufgrund der „sauberen“ Angaben zum Kauf eines Diesel PKW entschieden. Wenn diese Angaben falsch gewesen sein sollten, so ist das in diesem Fall nicht nur eine Vortäuschung falscher Tatsachen, sondern auch ein Argument, vom Kaufvertrag zurückzutreten. Besitzern betroffener Fahrzeuge kann eigentlich nur geraten werden, diese zurückzugeben. Wer aktuell Bestellungen von Dieselfahrzeugen von VW oder Audi laufen hat, sollte sich sehr gut überlegen, diese aufrecht zu erhalten.

Die Verantwortlichen müssen konsequent zur Rechenschaft gezogen und hart bestraft werden!

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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