Wann Kinder komplexe Emotionen erkennen und verstehen können

Zweijährige können Stolz zeigen, Vierjährige beginnen das Gefühl zu verstehen
Eine amerikanische Studie untersuchte, wann Kinder komplexe Emotionen erkennen und verstehen können.

Eine Gruppe von Kindern im Vorschulalter (144 Kinder zwischen 3 und 6 Jahren) sollte in einem vorgetäuschten Wettbewerb die Möglichkeit haben, den „weltweit schnellsten Turmbauer“ zu schlagen. Ohne dass es die Kinder wussten, hatten sich die Forscher vorher bereits entschieden, wer gewinnen würde. Die Experten wollten beobachten, wie Kinder auf Sieg und Niederlage reagierten.

Zweijährige können Stolz zeigen, Vierjährige beginnen das Gefühl zu verstehen

Die kleinen Verlierer schüttelte ihre Niederlage ab, ohne dass es ihre Stimmung beeinträchtigte. Die Gewinner dagegen – auch schon die Zweijährigen – zeigten einige offensichtliche Merkmale für Stolz und Prahlerei: Sie zeigten sich in Siegerpose: erhobenen Hauptes, mit vorgewölbter Brust und in die Hüfte gestemmte Arme.

Da Kinder Emotionen viel früher zeigen können, als sie sie verstehen, baten die Psychologen die Kinder hinterher, unter vier Bildern dasjenige auszuwählen, das am besten zeigt, wie sie sich fühlten.

Die an der Studie beteiligten Kinder erkannten ab einem Alter von vier Jahren bei anderen Menschen Stolz. Bei sich selbst konnten sie dieses Gefühl im Alter von fünf Jahren identifizieren.

Eltern können Kindern ab vier Jahren helfen, Bewältigungsstrategien für Gefühle zu entwickeln

Die Untersuchung zeige u.a., wann die Kinder bereit sind, wichtige Bewältigungsstrategien für Gefühle zu lernen, so die Forscher. „Sprechen Eltern früh mit ihren Kindern über Gefühle, lernen diese besser, ihre Gefühle zu regulieren“, erklärte Psychologie-Professor Ross Flom von der Brigham Young Universität (BYU) in Provo im US-Bundesstaat Utah.
Bereits im Alter von vier bis fünf Jahren können Kinder Gespräche über Gefühle verstehen, die über glücklich, traurig oder ängstlich hinausgehen. Eltern können ihren Kindern dann helfen zu lernen mit komplexeren Gefühlen wie Stolz, Optimismus, Enttäuschung und Frustration umzugehen.

Flom betreute die zwei BYU-Studenten, Darren Garcia und Rebecca Janis, bei ihrem Projekt zu Stolz bei Kindern, das unter dem Titel „Children’s recognition of pride“ in dem Fachblatt „Journal of Experimental Child Psychology“ veröffentlicht wurde.

Quellen: EurekAlert!, Brigham Young University, Journal of Experimental Child Psychology

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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