Die österreichische Ernährungspyramide für Schwangere

Gerade in der Schwangerschaft kommt richtiger Ernährung ein besonderer Stellenwert zu: Einerseits muss die Versorgung des Babys mit Energie und Nährstoffen, die es für Wachstum und Entwicklung braucht, gewährleistet werden. Andererseits muss auch der Unterversorgung der Mutter vorgebeugt werden.

Die richtige Auswahl an Lebensmitteln für eine optimale Nährstoffaufnahme ist daher von besonderer Bedeutung. In Anlehnung an die Österreichische Ernährungspyramide haben ExpertInnen und die „ Public Health Arbeitsgruppe Ernährung“ des Obersten Sanitätsrates (OSR) eine spezifische Ernährungspyramide für die Zielgruppe der Schwangeren erstellt, die Gesundheitsminister Alois Stöger am 27.06.2011 präsentiert hat.

Schwangere haben einen erhöhten Energiebedarf, brauchen aber trotzdem nicht für zwei zu essen!

In der Schwangerschaft besteht ein erhöhter Energiebedarf von ca. 250 kcal/Tag. Empfohlen werden vor allem Lebensmittel mit einer hohen Nährstoffdichte wie zum Beispiel Gemüse und (Vollkorn-)Getreide. Ab dem 4. Schwangerschaftsmonat besteht ein erhöhter Eiweißbedarf, der durch eine Extraportion Milch- oder Milchprodukte täglich oder eine Portion Fisch, mageres Fleisch oder Ei pro Woche zusätzlich gedeckt werden kann.

Stärker als der Energiebedarf erhöht sich während Schwangerschaft und Stillzeit der Bedarf an Vitaminen (Vitamine der B-Gruppe – Vitamin B1, B2, B6, B12, Folat, Niacin – und an den antioxidativen Vitaminen A, C, E) und Mineralstoffen (Eisen, Zink, Jod, Phosphor und Magnesium). Für das optimale Wachstum des Kindes ist außerdem eine ausreichende Versorgung mit Folsäure und anderen Nährstoffen wesentlich. Eine zusätzliche Einnahme von Supplementen sollte mit dem Arzt/ der Ärztin abgesprochen werden.

 

Bestimmte Lebensmittel meiden

Schwangere sollten während der gesamten Schwangerschaft folgende Lebensmittel meiden:

Alkohol und Nikotin, koffeinhaltige Getränke

rohes oder unvollständig durchgegartes Fleisch (z. B. Carpaccio, Beef Tartar, Steak medium)

Rohmilch (ansonsten vorher abkochen) oder Rohmilchprodukte – achten Sie auf die Kennzeichnung „mit Rohmilch hergestellt“

Rohwürste (z. B. Salami) und Innereien

kalt geräucherten Fisch (Graved Lachs)

rohe Meeresfrüchte (z. B. Sushi, Austern)

Speisen, die rohe Eier enthalten (z. B. Tiramisu, Mayonnaise) oder halbgegarte Eier (z. B. Frühstücksei, Spiegelei). Eier nur gekocht essen

Wegen möglicher Schwermetallbelastung sind Thunfisch, Schwertfisch, Heilbutt oder Hecht sicherheitshalber zu meiden.

 

Besonderes auf Hygiene achten

Regelmäßiges, gründliches Händewaschen vor und nach der Zubereitung von Speisen, nach Tierkontakt und nach dem Toilettenbesuch

Obst, Gemüse und Salate (auch verpackte Salate) gründlich waschen

Verwendung sauberer Handtücher, eventuell Einmalhandtücher zum Trocknen der Hände

Schwammtücher regelmäßig austauschen

Zubereitung von Fleisch, rohen Eiern und rohem Gemüse auf unterschiedlichen, möglichst glatten Arbeitsflächen

Sorgfältige Reinigung von Küchen- und Arbeitsflächen

Zur Vermeidung von Kreuzkontaminationen im Kühlschrank rohe Lebensmittel getrennt von verzehrsfertigen Lebensmitteln lagern

Kühlschränke regelmäßig reinigen

Kühlkette nicht unterbrechen und Kühlschrank- bzw. Gefriertemperaturen regelmäßig überprüfen

Lebensmittel nach Überschreiten des Verbrauchs- oder Mindesthaltbarkeitsdatums nicht mehr konsumieren

Weitere Informationen: www.richtigessenvonanfangan.at