Nachhaltig und kostengünstig heizen – Das Für und Wider von Holzöfen und Kaminen

Gestiegene Energiepreise sowie hohe Kosten für neue Heizungen verunsichern Verbraucher*innen bei der Wahl der passenden Heizgeräte. Holzheizungen scheinen eine nachhaltige und kostengünstige Möglichkeit zu bieten. Die Kritik häuft sich jedoch, da abgeholzte Bäume kein zusätzliches CO2 binden und die Holzentnahme der Artenvielfalt im Wald schadet. Wer dennoch nicht auf das Heizen mit Holz verzichten möchte, sollte ausstehende Prüfungen nachholen, nur gut getrocknetes Stückholz verwenden und den Ofen richtig anfeuern, rät die Energieberatung des VerbraucherService Bayern im KDFB e.V. (VSB).

Bild von Frauke Riether auf Pixabay

Holz galt im Unterschied zu fossilen Brennstoffen bislang als nachwachsender Rohstoff und als Brennstoff mit geringer Kohlenstoffdioxid (CO2)-Emission. Die Kritik daran, Holzheizungen als nachhaltig einzustufen, stützt sich auf drei Erkenntnisse:

  • „Abgeholzte Bäume binden kein zusätzliches CO2. Blieben die Bäume stehen, würden sie viele weitere Jahrzehnte CO2 binden und damit die Atmosphäre entlasten. Hinzu kommt, dass ein alter Baum im Vergleich zu einem frisch gepflanzten Jung-Baum ein Vielfaches an CO2 bindet“, erklärt Bernd Brendel, Energieberater beim VSB.
  • Die Verwendung von Holz in Möbeln oder Bau-Konstruktionen dient der angestrebten CO2-Neutralität deutlich mehr als das Verfeuern. Dauerhaft verwendetes Holz bindet CO2 langfristig, das Verfeuern hingegen setzt das gebundene CO2 sofort frei.
  • Die Holzentnahme schadet der Artenvielfalt im Wald, da sie den Anteil des sogenannten Totholzes deutlich reduziert. Viele Tiere, Pflanzen und Mikroorganismen sind darauf angewiesen.

Der richtige Umgang mit Öfen und Kaminen minimiert die CO2-Emissionen sowie die Feinstaubbelastung. Die Energieberatung des VSB gibt Hinweise:

  • Jede Feuerstätte muss vom Schornsteinfeger abgenommen werden, sonst steigt das Risiko für Brände und Rauchgasvergiftungen deutlich. Verbraucher*innen sollten ausstehende Prüfungen dringend nachholen.
  • In den Ofen gehört ausschließlich gut getrocknetes Stückholz. Zeitungen hingegen kommen ins Altpapier und Joghurtbecher in den Verpackungsmüll, alte Fensterrahmen und Spanplatten auf Deponien.
  • Holzscheite müssen an gut belüfteten Orten mindestens ein, besser zwei Jahre trocknen, bevor sie reif für den Ofen sind. Vorher brennen sie schlechter, erzeugen weniger nutzbare Wärme und setzen Schadstoffe bei der Verbrennung frei.
  • „Wer einen Ofen nutzt, sollte diesen richtig anfeuern. Dazu gehören sorgfältig geschichtetes Holz, kleine Scheit-Querschnitte für schnelles Anbrennen, Anzünden von oben mit wachsgetränkter Holzwolle, möglichst ungestörter Abbrand und kein Nachlegen von Scheiten“, so Brendel. Die Zufuhr an Verbrennungsluft ist ebenfalls wichtig und das rechtzeitige Reduzieren des Abgasquerschnitts hält mehr Wärme im Raum.

Die Energieberatung der Verbraucherzentrale in Kooperation mit dem VerbraucherService Bayern hilft bei allen Fragen zu Heiztechniken. Sie ist je nach Angebot kostenfrei oder kostenpflich­tig (30 Euro). Die Energie-Fachleute beraten anbieterunabhängig und individuell. Termin­vereinbarung unter Tel. 0800-809 802 400. Die Bundes­förderung für Energiebera­tung der Ver­braucherzentrale er­folgt durch das Bundesministe­rium für Wirtschaft und Klimaschutz.

Weiterführende Informationen finden Sie in unserem VSB-Tipp: https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/energie/pro-und-contra-von-holzoefen-und-kaminen

Quelle: VerbraucherService Bayern
Internet: https://www.verbraucherservice-bayern.de