Zahnzusatzversicherung – Wie sinnvoll ist sie für Kinder?

Die Zähne können zur Kostenfalle werden. Denn viele Zahnbehandlungen werden gar nicht oder nicht komplett von den Krankenkassen übernommen und auf die Patienten kommen schnell mehrere tausend Euro für eine Behandlung zu. So lautet die allgemeine Empfehlung, dass Erwachsene ab etwa dem 30 Lebensjahr für eine Zusatzversicherung sorgen sollten. Doch wie sieht es mit Zahnzusatzversicherungen für Kinder aus?

Bild:  MARCIO GUIMARAES auf Pixabay 

Bei guter Mundhygiene und Zahnpflege und mit der richtigen Ernährung kommt es bei den Milchzähnen und auch bei den bleibenden Zähnen im Kindesalter relativ selten zu notwendigen großen und kostenintensiven Zahnbehandlungen und OPs. Daher stellen viele Eltern in Frage, ob eine Zahnzusatzversicherung für Kinder sinnvoll ist, kommt diese bei Erwachsenen doch meist im Rahmen von aufwändigen Prozeduren wie Zahnersatz und Implantaten zum Tragen.

Kostenfaktor Zahnspange

Dabei darf nicht vergessen werden: Viele Kinder benötigen früher oder später eine Zahnspange. Und das kann teuer werden. Um besser einschätzen zu können, ob und für wen sich eine Zahnzusatzversicherung für das Kind lohnt, sollten Sie vor allem wissen, was in puncto Zahnfehlstellung auf Sie zukommen kann.

Die Leistungen der gesetzlichen Krankenkassen bei Zahnfehlstellungen

Stellt der Zahnarzt eine Zahnfehlstellung beim Kind fest, wird er Sie mit dem Nachwuchs zum Kieferorthopäden schicken. Dieser ermittelt anhand genauer Bemessungen die sogenannte KIG-Stufe, die Indikationsgruppe, unter die die Fehlstellung fällt. Je höher die KIG-Stufe, umso ausgeprägter ist die Fehlstellung von Kiefer oder Zähnen. Und nicht jede KIG-Stufe ist von der gesetzlichen Versicherung abgedeckt. Erst ab Stufe 3, einer mittleren Fehlstellung, übernimmt die GKV die Kosten für die Zahnkorrektur. Dabei wird allerdings lediglich die Grundversorgung abgedeckt. Gewünschte Sonderleistungen wie beispielsweise die zusätzlichen Kosten für unauffälligere Keramik-Brackets anstelle der üblichen Metall-Brackets oder auch Retainer für eine Stabilisierung des Behandlungserfolgs werden von den gesetzlichen Versicherungen meist nicht übernommen.

Zudem kommen die gesetzlichen Versicherer in der Regel zunächst nur für 80 % der zu tragenden Kosten auf. Die restlichen 20 % werden erst nach erfolgreichem Abschluss der Behandlung zurückerstattet.

Die Leistungen der Zahnzusatzversicherung

Schon leichte Fehlstellungen von Zähnen oder Kiefer der KIG-Stufen 1 und 2 können langfristig Probleme mit sich bringen. Daher ist eine Behandlung auch dann sinnvoll, wenn sie von der gesetzlichen Versicherung nicht übernommen wird. Die Kosten können sich dabei auf bis zu 7.000 Euro belaufen. In einem solchen Fall ist es gut, wenn rechtzeitig eine Zahnzusatzversicherung abgeschlossen wurde, die die Kosten komplett übernimmt.

Des Weiteren übernehmen Zusatzversicherungen oft auch die zusätzlichen Kosten für besondere Behandlungswünsche, die im Rahmen der Korrekturmaßnahmen bei den KIG-Stufen 3 bis 5 anfallen.

Darauf sollten Sie bei Versicherungsabschluss achten

Tatsächlich lohnt es sich, eine Zahnzusatzversicherung für Kinder schon im Kleinkindalter abzuschließen. Hier fällt der Tarif noch besonders günstig aus. Zudem gibt es bei der Behandlung von Zahnfehlstellungen kein „zu früh“. Eine Korrektur muss nicht erst im Teenageralter durchgeführt werden. Außerdem übernehmen manche Zusatzversicherung die Kosten für eine solche Behandlung nur, wenn das Kind schon eine Weile versichert ist. In den ersten vier Vertragsjahren ist die Kostenübernahme in der Regel noch eingeschränkt. Zum Versicherungsabschluss bereits geplante Behandlungen werden gar nicht übernommen. Liegt also beispielsweise schon eine KIG-Einstufung vor, werden die kieferorthopädischen Behandlungen nicht mitversichert.

Das kostet die Zusatzversicherung für Kinder

Die genauen Kosten für die Zahnzusatzversicherung für Kinder sind von verschiedenen Faktoren wie dem Alter des Kindes und den genauen Leistungen des Tarifs abhängig. Ein umfassender Tarif, der beispielsweise die Kosten für die Korrektur von Fehlstellungen komplett abdeckt, kostet meist zwischen 10 und 20 €. Manche Zahnzusatzversicherungen für Kinder bieten Tarife, bei welchen 100% bis zu einer Höchststumme von 5.000€ übernommen werden. Kinder bis 5 Jahre können da schon ab monatlich 1,50€ versichert werden. Der Abschluss einer Zahnzusatzversicherung im frühen Kindesalter kann also durchaus Sinn machen.