Effiziente Filtersysteme gegen Schadstoffe im Leitungswasser

In Deutschland ist Leitungswasser angeblich das am besten kontrollierte Lebensmittel überhaupt. Dafür sorgt die Trinkwasserverordnung. In ihr wird genau festgelegt, welche Schadstoffe in welcher Konzentration im Wasser enthalten sein dürfen, damit es als Trinkwasser klassifiziert werden darf.

Immer wieder jedoch nimmt der besorgte Verbraucher Nachrichten wahr, in denen von gefährlichen Schadstoffen im Trinkwasser gesprochen wird. Aus diesem Grund legen sich viele Haushalte, vor allem solche mit Kindern, eine Filteranlage zu. Sie gibt es in vielen Ausführungen.

Kinder werden durch Schadstoffe im Trinkwasser besonders belastet! (Foto von Kampus Production von Pexels)

Welche Schadstoffe werden gemessen?

Laut Trinkwasserverordnung muss das Wasser, welches ins öffentliche Versorgungsnetz eingespeist wird, vorher aufbereitet werden. Danach darf es verschiedene Schadstoffe enthalten, bevor es der Bevölkerung zugänglich gemacht wird. Dabei wird sich an den folgenden Grenzwerten orientiert:

  • Nitrate: 50 mg pro Liter

  • Chlor: 0,3 mg pro Liter

  • Ammonium: 0,5 mg pro Liter

  • Mangan: 0,05 mg pro Liter

  • Blei: 0,01 mg pro Liter

  • Nitrite: 0,5 mg pro Liter

Andere Schadstoffe wie Antibiotikarückstände, Medikamentenreste und Hormone dürfen ebenso wie Viren und Bakterien nicht im Leitungswasser enthalten sein. Sie werden aber immer wieder in geringen Mengen nachgewiesen.

Wie gelangen Schadstoffe ins Trinkwasser?

Trinkwasser in Deutschland wird zu knapp einem Drittel aus Oberflächengewässern gespeist. Der Rest kommt aus den Grundwasserreserven. Diese Wasserspeicher werden täglich mit diversen Einträgen belastet.

Derzeit ist es der reichliche Einsatz von Düngemitteln und Pestiziden in der Landwirtschaft, der die Böden und damit das Grundwasser mit einer großen Anzahl an Schadstoffen kontaminiert. Hinzu kommen Abwässer aus Industrie, Gewerbe, Krankenhäusern und Privathaushalten, die sich negativ auf die Wasserqualität auswirken. In den letzten Jahren ist mit Mikroplastik eine weitere Quelle hinzugekommen, welche die Reinheit des Trinkwassers beeinträchtigt.

Alte Rohrleitungen, welche vor 1973 verlegt wurden, können Blei, Eisen, Kupfer und Zink enthalten. Diese Metalle lösen sich im Wasser und gelangen letztlich bis in den Haushalt. Wenn in Armaturen wie dem Wasserhahn längere Zeit Wasser steht, kann dieses verkeimen und zu Gesundheitsgefährdungen führen.

Welche Gefahren bestehen für die Gesundheit?

Das Tückische an den Schadstoffen im Trinkwasser lässt sich an dem Umstand erkennen, dass nicht sofort Vergiftungserscheinungen auftreten. Dafür sind die Grenzwerte in der Trinkwasserverordnung zu tief angesetzt.

Die Gefahren für die Gesundheit potenzieren sich jedoch mit der Zeit, vor allem bei Schadstoffen, welche der Körper nicht mehr ausscheidet und die sich in den Organen akkumulieren. Dabei sind vor allem Schwermetalle sowie Pestizide und Nitrate anzuführen.

Daher sind besonders Kinder und junge Menschen gefährdet, welche Trinkwasser aus der Leitung über Jahre hinweg ungefiltert konsumieren und später im Erwachsenenalter dann erkranken.

Wasserfilter – welche Systeme sind sinnvoll?

Wasserfilter für den Privathaushalt gibt es in variantenreichen Ausführungen und in diversen Preiskategorien. Am bekanntesten ist sicher ein einfacher und günstiger Tischkannenfilter. Bei diesem wird ein Aktivkohlefilter-Granulat zur Filterung benutzt, dessen Wirkung allerdings nach einigen wenigen Anwendungen rasch nachlässt. Geeigneter zur Wasseraufbereitung im Privathaushalt sind die folgenden zwei Systeme.

Umkehrosmose-Filter

Bei diesem Verfahren werden nahezu alle Fremdstoffe herausgefiltert. Herzstück eines solchen Filters ist eine semipermeable (halbdurchlässige) Membran. Diese ist nur für H2O-Moleküle durchlässig. Das Leitungswasser wird von der Umkehrosmoseanlage durch die Membran gedrückt. Alle anderen Stoffe werden zurückgehalten. Übrig bleibt reinstes Wasser.

Osmoseanlagen für die Küche sind sowohl mit als auch ohne Tank erhältlich. Sie werden direkt zwischen Wasserhahn und Wasserleitung montiert. Durch die intelligente Installation ist wenig Platzbedarf notwendig. Mit einer solchen Ausstattung in der Küche steht immer ausreichend Osmosewasser zur Verfügung.

Aktivkohle-Blockfilter

Die Aktivkohle zur Wasseraufbereitung wird aus pflanzlichen Basisstoffen gewonnen. Zum Einsatz kommen in der Regel Kokosschalen oder geeignete Harthölzer. Die Materialien werden mit Wärme behandelt und danach mit Wasserdampf besprüht, damit sich die Poren öffnen. Jetzt wird die entstandene poröse Kohle durch Sintern zu einem festen Block gepresst.

Zum Filtern wird das Leitungswasser über den Aktivkohle-Block geleitet. Dieser ist mit feinsten Äderchen durchzogen, welche die meisten Schadstoffe zurückhalten. Mineralien wie Kalzium und Magnesium dagegen bleiben dem Wasser erhalten.