Brandschutz in den eigenen vier Wänden

Was schön anzusehen ist, birgt auch Gefahren: „Eine vergessene Kerze, Funkenflug aus dem offenen Kamin, eine Gardine zu nah an der Stehlampe – Ursachen für einen Brand in Wohnräumen gibt es viele“, weiß Michael Jörn, Sachverständiger für vorbeugenden Brandschutz bei TÜV Rheinland. „Um den Brandschutz ist es in Privatwohnungen in der Regel meist schlecht bestellt: Nur in ca. 11 Prozent der Haushalte sind Rauchwarnmelder vorhanden, Feuerlöscher sogar nur in zwei Prozent“, so der Experte weiter.

Eine besondere Gefahr geht von nächtlichen Bränden aus, beispielsweise wenn es in einem Elektrogerät oder einem Stromkabel zu einem Schwelbrand kommt, heiße Zigarettenasche im Papierkorb wieder aufglimmt oder ein verrutschter Lampenschirm Feuer fängt. Den beißenden Rauch, der für die meisten Gesundheitsschäden und Todesfälle bei Bränden verantwortlich ist, bemerken Schläfer oft nicht. Rauchwarnmelder reagieren auf Verbrennungsprodukte oder brandtypische Schwebstoffe in der Luft und schrecken mit ihrem lauten Warnton Schläfer zuverlässig auf. „In zehn Bundesländern sind Rauchmelder bereits in den Landesbauordnungen vo

rgeschrieben. Aber auch wo sie keine Pflicht sind, sind sie eine sinnvolle Investition in die eigene Sicherheit. Für einen normalen Haushalt belaufen sich die Kosten für Rauchmelder in allen Schlafräumen, im Flur und im Treppenhaus auf etwa 100 Euro“, erklärt Michael Jörn.

Rauchwarnmelder und Feuerlöscher richtig auswählen

Für Wohnungen, in denen geraucht wird, empfiehlt der Experte von TÜV Rheinland die Anschaffung von Wärmemeldern. Sie lösen einen Warnton aus, wenn die Temperatur unter der Zimmerdecke auf ca. 60 Grad Celsius steigt. Leben schwerhörige Personen im Haushalt, kann die Anschaffung von Rauchwarnmeldern sinnvoll sein, die den Warnton mit einem sichtbaren oder fühlbaren Signal (Vibration) kombinieren.

Wird ein Brand frühzeitig – das heißt in der Entstehungsphase – entdeckt, kann er oft mit einem Feuerlöscher gelöscht werden. „In Privathaushalten ist pro Etage ein Handfeuerlöscher mit sechs Kilogramm Löschmittel ausreichend“, erläutert Michael Jörn. Im Handel werden Feuerlöscher mit unterschiedlichen Löschmitteln angeboten. Die Auswahl reicht von Wasser über Schaum und Pulver bis zu Kohlendioxidlöschern. „Auch beim Brand von Elektrogeräten ist ein Wasserlöscher aufgrund seiner kühlenden Wirkung effektiv“, erklärt Jörn. „Im Vergleich zu einem Pulverlöscher verursacht Wasser weniger Verunreinigungen. Kohlendioxidlöscher arbeiten mit einem Stickgas, das schwerer ist als Luft. Es sinkt zu Boden und sollte daher in tiefergelegenen, schlecht belüfteten Räumen nicht benutzt werden. Bei einem Fettbrand in der Küche dürfen Wasserlöscher allerdings nicht eingesetzt werden“, erläutert der Brandschutzexperte. Gerät Fett in einer Pfanne oder Fritteuse in Brand, rät Jörn dazu, das Feuer mit einem Deckel oder einer Decke zu ersticken und das Gefäß möglichst im Freien abkühlen zu lassen.

Überlegt handeln im Brandfall

Ist ein Feuer ausgebrochen, sollte umgehend unter dem Notruf 112 die Feuerwehr alarmiert und gefährdete Personen gewarnt werden. Zudem gilt es, sich selbst und andere in Sicherheit zu bringen. Rauch steigt nach oben. Daher ist in einer verrauchten Umgebung die Flucht in Bodennähe sinnvoll. Um das Feuer am Fortschreiten zu hindern, sollten Türen und Fenster geschlossen gehalten werden. Zuströmender Sauerstoff facht die Flammen zusätzlich an. Ist der Rettungsweg durch den Hausflur durch Flammen oder Rauch versperrt, kann die Wohnungstür gegen eindringenden Rauch mit feuchten Tüchern abgedichtet werden. Die Bewohner sollten sich an einem Fenster oder auf dem Balkon bemerkbar machen.

TÜV Rheinland
www.tuv.com

Weitere Informationen zum Thema Prävention von Bränden und Verletzungen finden sich unter www.kindersicherheit.de und www.paulinchen.de

 

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