Zweite Masernimpfung muss sein

Masern könnten ausgerottet werden, wenn die Impfdisziplin besser wäre. Die Kinderkrankheit ist zwar selten geworden, aber es kommt immer wieder zu einzelnen Ausbrüchen. „Die Krankheit hat eine der höchsten Komplikationsraten“, erklärt Dr. med. Heike Dobrev, Kinder- und Jugendärztin aus Dresden, im Apothekenmagazin „BABY und Familie“. Folgeerkrankungen können Mittelohrentzündungen, Lungen- oder Kehlkopfentzündungen sein. „Am Schlimmsten sind Gehirnentzündungen, die zu Behinderung oder sogar zu Tod führen können“, so Dobrev. Das kommt in etwa einem von 100 Fällen vor.

Ärzte mahnen deshalb erneut, beide Impftermine für Kleinkinder wahrzunehmen. Die zweite Impfung zwischen dem 15. und 23. Monat soll auch noch diejenigen erreichen, die beim ersten Mal keinen ausreichenden Schutz aufgebaut haben. Doch da sind zu viele Eltern noch nachlässig. „Wir haben da nur eine Impfquote von etwa 90 Prozent“, sagt Dr. Anette Siedler vom Berliner Robert-Koch-Institut. Dabei würde sich der Aufwand wahrlich lohnen: Sind 95 Prozent der Bevölkerung geschützt, setzt ein sogenannter Herdeneffekt ein: „Dann wird die Viruszirkulation unterbrochen und es sind auch diejenigen geschützt, die selbst nicht geimpft werden können, wie etwa Säuglinge“, erläutert Siedler. Und das Ziel, die Masern auszurotten, das die WHO für 2010 angestrebt hatte, könnte etwas später doch noch Wirklichkeit werden.

Ausführliche Informationen über Masern unter www.baby-und-familie.de/Masern

 

Das Apothekenmagazin „BABY und Familie“ 5/2011 liegt in den meisten Apotheken aus und wird ohne Zuzahlung zur Gesundheitsberatung an Kunden abgegeben.

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