So fahren Hunde sicher im Auto mit – Auch Vierbeiner brauchen Rückhaltesysteme

Mehr als 10 Millionen Hunde leben aktuell in deutschen Haushalten. Ganz selbstverständlich sind die Vierbeiner meistens auch mit dabei, wenn Frauchen oder Herrchen mit dem Auto unterwegs sind. Die Unfallexperten von DEKRA warnen davor, Tiere ungesichert im Fahrzeug mitzunehmen.

Bild von Yvonne Huijbens auf Pixabay 

„Schon ein plötzliches Bremsen oder ein Ausweichmanöver können einen Hund ohne ausreichende Sicherung verletzen, unter Umständen sogar gefährlich für die Insassen werden und einen Unfall auslösen“, warnt Stefanie Ritter, Unfallforscherin bei DEKRA. „Wie beim Menschen, der im Auto selbstverständlich den Sicherheitsgurt anlegt, müssen wir auch bei Hunden oder anderen Tieren an eine geeignete Sicherung denken.“

Schon bei geringen Geschwindigkeiten kann es sonst zu Verletzungen kommen. Wenn ein Hund beispielsweise auf der Rücksitzbank oder dem Beifahrersitz ohne Sicherung mitfährt, kann er bei einem scharfen Bremsmanöver gegen Insassen oder harte Fahrzeugbauteile wie Rücksitzlehnen oder Türen geschleudert werden. „Dabei treten Kräfte auf, die dem Vielfachen seines Körpergewichtes entsprechen“, warnt Ritter. 

Tiere im Auto dürfen nicht behindern oder ablenken

Sitzt das Tier ungesichert auf dem Beifahrersitz, besteht zudem das Risiko, dass es bei einem Ausweichmanöver panisch reagiert, zum Fahrer springt, Lenkrad oder Pedale blockiert oder ihm die Sicht nimmt. Das kann leicht zu einem Unfall führen. „Wer einen Hund im Auto befördert, muss ihn immer so unterbringen, dass er den Fahrer nicht behindern oder ablenken kann“, sagt die Unfallforscherin mit Verweis auf die Straßenverkehrsordnung.

Sie kann auch nicht gutheißen, wenn Hundehalter ihr Tier im Beifahrer-Fußraum mitfahren lassen. „Die Versuchung ist hier für den Fahrer groß, häufiger zum Tier hinzuschauen, es vielleicht auch zu streicheln, zu füttern oder zu bespaßen – alles Dinge, die vom Straßenverkehr ablenken und zur Gefahr werden können.“    

Ohne Sicherungssystem geht es nicht

Für eine sichere gemeinsame Fahrt von Mensch und Tier ist aus Sicht der Unfallexpertin ein geeignetes Rückhaltesystem unerlässlich. Ob Körbchen, Sicherheitsgurt, Hundesitz, Transportbox oder Kofferraum mit Trenngitter: was sich im Einzelfall am besten eignet, hängt stark von der Größe, den Vorlieben und auch von Vorgeschichte des Hundes sowie vom Fahrzeug ab. Wichtig ist, dass das System im Auto richtig befestigt und gesichert wird. Mit einer rutschfesten Unterlage kann man überdies vermeiden, dass der Hund beim Fahren hin und her rutscht. Zusätzlich werden Autositze oder Kofferraum geschont.

Einen optimalen Schutz sieht die Unfallforscherin in allen Rückhaltesystemen, die dem Hund bei den unterschiedlichsten Fahrmanövern guten Halt geben, für das Tier angenehm sind und die dafür sorgen, dass der Hund nicht beaufsichtigt werden muss. Sie schützen das Tier vor Verletzungen und sie verhindern, dass der Fahrer durch ein irritiertes oder aufgeregtes Tier beim Fahren behindert wird. Bei einem Unfall schließt die Sicherung des Hundes eine Gefährdung der Rettungskräfte aus, wenn der Hund möglicherweise seinen Besitzer schützen will.

DEKRA Unfallforscherin Stefanie Ritter empfiehlt weiter, mit dem Hund auch das Aussteigen aus dem Fahrzeug zu üben. „Er darf nicht sofort beim Öffnen aus der Kofferraumbox oder dem Innenraum herausspringen, womöglich auf die Fahrbahn rennen und dadurch sich und andere gefährden.“  

Weitere Informationen:
https://www.dekra.de/de/auch-vierbeiner-brauchen-rueckhaltesysteme/ 

Quelle: DEKRA e. V. Stuttgart
Internet: http://www.dekra.de