Sicherer Backspaß ohne Ankleben – Tipps rund um Backpapier, Backformen und Co.

Backpapier, Backmatten, Trennfolien oder antihaftbeschichtete Backformen versprechen Backspaß ohne Ankleben. Denn die Vorfreude auf leckere Plätzchen, Kuchen oder Muffins schlägt schnell in Frust um, wenn sich die süßen Leckereien nicht aus der Form oder vom Blech lösen lassen und zerbrechen. Wurden Bleche und Kuchenformen früher einfach eingefettet oder Plätzchen auf Oblaten gesetzt, hat der Handel heute eine große Auswahl an Utensilien parat. „Auf den Verpackungen von Backformen, -trennfolien oder -papier bleibt jedoch oft unklar, durch welche Substanzen das Ankleben eigentlich verhindert wird. Nicht alle Stoffe sind unbedenklich für Gesundheit und Umwelt“, kritisiert die Verbraucherzentrale NRW. Für die sichere und nachhaltige Heimbäckerei hat sie folgende Tipps zusammengestellt:

Bild von Silvia auf Pixabay

  • Backpapier
    Backpapier wird von den meisten Herstellern als ungebleichtes, silikonbeschichtetes Papier angeboten. Das Papier selbst besteht in der Regel aus Frischfaser. Das Verbrauchermagazin Öko-Test führte 2021 bei 19 Produkten eine Prüfung auf Schadstoffe durch und gab Entwarnung. Wer das Papier mehrfach verwendet, schont Ressourcen und vermeidet Abfall. Wenn es dann nicht mehr benutzbar ist, sollte es im Restmüll entsorgt werden – Die Silikonbeschichtung ist nicht biologisch abbaubar und das Papier daher weder kompostierbar noch für die Papiertonne geeignet. Mehrzweckpapierrollen für Lebensmittel ohne Silikonbeschichtung werden vom Handel ebenfalls zur Verwendung als Backpapier angeboten. Die Antihaftwirkung lässt sich durch Einfetten des Papiers verbessern.

  • Silikon-Backmatten und Silikonformen
    Silikon-Backmatten sind aufwendiger in der Herstellung als Backpapier, können dann aber auch länger genutzt werden. Untersuchungen haben allerdings ergeben, dass vor allem zu Beginn der Nutzung oft ringförmige Silikonverbindungen (Cyclosiloxane) an das Lebensmittel abgegeben werden können, die möglicherweise gesundheitsschädlich sind. Backformen oder -matten aus Silikon sollten daher vor der ersten Verwendung  gespült und eine Stunde bei 200 Grad im Ofen erhitzt werden. Während dieses sogenannten Ausheizens empfiehlt es sich, die Küche gut lüften! Höhere Hitze als 200 Grad sollten die Utensilien nicht ausgesetzt werden, selbst wenn eine höhere Verwendungstemperatur angegeben ist. Matten und Formen mit Gebrauchspuren oder Rissen sollten nicht mehr verwendet werden.

  • Muffin- und Kuchenformen aus Metall
    Metallformen zum Backen werden überwiegend mit Antihaftbeschichtung aus Polytetrafluorethylen (PTFE) angeboten. Weil bei der Produktion von PTFE giftige, fluorierte Hilfsstoffe eingesetzt werden, rät die Verbraucherzentrale NRW von solchen Küchengeräten ab. Erkennbar sind fluorhaltige Antihaftbeschichtungen oft daran, dass man diese nicht über ca. 260 Grad Celsius erhitzen und keine spitzen oder scharfen Gegenstände verwenden soll. Zudem kann die Auszeichnung als „FOA-frei“ ein Hinweis auf eine fluorhaltige Beschichtung sein. Bereits vorhandene PTFE-Formen sollten aus Nachhaltigkeitsgründen weiterverwendet werden, jedoch nur, solange die Beschichtung noch intakt ist. Wenn Neuanschaffungen nötig sind, bieten sich als Alternative langlebigere und kratzfeste emaillierte oder unbeschichtete Backformen an.

  • Backtrennfolien
    Backtrennfolien, die auch als Folien für Dörrgeräte angeboten werden, bestehen oft ebenfalls aus einem PTFE-beschichteten Glasfasergeflecht und sind daher aus Sicht der Verbraucherzentrale NRW keine gute Wahl. Eine Prüfung im Auftrag von Öko-Test ergab im einzigen untersuchten Produkte zudem erhöhte Werte von Perfluoroktansäure (PFOA), die seit 2020 in der EU verboten ist. PFOA baut sich in der Umwelt nicht ab. Beim Menschen kann diese Chemikalien unter anderem das Immunsystem schwächen und Krebs erzeugen.

  • Klassisches Einfetten
    Das klassische Einfetten mit Butter, Margarine oder pflanzlichem Speiseöl sorgt ebenfalls dafür, dass sich Plätzchen und Co gut lösen. Backbleche sind in der Regel emailliert, wodurch das Ankleben zusätzlich reduziert und das Reinigen erleichtert wird. Um die Bildung von gesundheitsschädlichem Acrylamid durch die entstehende Kontaktbräune zu vermeiden, sollte die Backtemperatur beim Verzicht auf Backpapier möglichst niedrig gewählt werden.

Weiterführende Infos und Links:
Fragen zu Schadstoffen in Küchenutensilien und anderen Produkten beantwortet die Online-Schadstoffberatung der Verbraucherzentrale NRW kostenlos unter www.verbraucherzentrale.nrw/schadstoffe

Quelle und Bild: Verbraucherzentrale NRW
Internet: http://www.verbraucherzentrale.nrw