Wirkungsvolle Hygienemaßnahmen für Kinder mit einer Hausstauballergie

Die Zahl der Hausstauballergiker steigt in Deutschland kontinuierlich. Betroffen sind davon insbesondere Kinder. Sie leiden bereits in jungen Jahren unter den Beschwerden, die nicht nur als störend empfunden werden, sondern mit ernsten gesundheitlichen Gefahren einhergehen.

Stellen Sie bei Ihrem Kind fest, dass es häufiger unter Symptomen klagt, die an eine Erkältung erinnern, sollten Sie überprüfen, ob es sich nicht nur eine Hausstauballergie handelt. Frühzeitig erkannt können Sie mit geeigneten Gegenmaßnahmen die Beschwerden mindern und die Lebensqualität deutlich steigern.

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Auslöser der Allergie

Der Begriff der Hausstauballergie ist nicht zu 100% zutreffend, wenn es um den Auslöser geht. Denn verantwortlich für die allergische Reaktion sind die Hausstaubmilben und deren Kot. Im Milbenkot befindet sich ein Protein, welches bei Allergikern beim Kontakt zu einer Überreaktion des Immunsystems führt. Es erkennt das Protein fälschlicherweise als große Gefahr und versucht mit Hilfe der Reaktion den eigenen Körper zu schützen.

Hausstaubmilben befinden sich in praktisch jedem Schlafzimmer. Sie gelten als sehr widerstandsfähige kleine Tierchen. Am wohlsten fühlen sich Hausstaubmilben in einem feuchtwarmen Klima. Dies finden sie im am ehesten im Bett vor. Dort nisten sie sich im Kopfkissen sowie der Matratze ein und ernähren sich von den Hautschuppen, die wir Menschen in der Nacht verlieren.

Die Milben breiten sich ungehindert im eigenen Bett aus. Es mag zwar keine schöne Vorstellung sein, doch für die meisten Menschen ist dies unproblematisch. Sie bemerken gar nicht, dass das eigene Bett mit Millionen Milben geteilt wird.

Hausstauballergiker sollten jedoch verschiedene Maßnahmen durchführen, um die Milbenanzahl zu reduzieren und den Kontakt mit den Allergenen zu vermeiden. Denn ganz besiegen lassen sich die Milben in den seltensten Fällen. Sie überstehen sowohl Temperaturen von -20°C bis +50°C und sind relativ anspruchslos an die Umgebung. Das Ziel sollte daher sein, die Milbenpopulation zu verringern und mit geeigneten Hygienemaßnahmen weniger  in Kontakt mit dem Milbenkot zu gelangen.

Typische Symptome

Hausstauballergiker weisen vergleichbare Symptome auf wie bei einer Erkältung. Dies liegt daran, da das Immunsystem die Allergene ähnlich eines Erkältungsvirus versucht zu besiegen. Mit einem auftretenden Husten und einer fließenden Nase sollen die vermeintlich gefährlichen Eindringlinge aus dem Körper geschwemmt werden.

Zugleich treten noch weitere Beschwerden auf. Morgens zählen hierzu gerötete und gereizte Augen. Diese fühlen sich trocken an und es könnte eine leichte Bindehautentzündung auftreten. Mitunter reagiert auch die Haut mit einer allergischen Reaktion. Juckreiz, Ausschlag oder die Nesselsucht sind die Folge.

Besonders beeinträchtigend für die Lebensqualität sind die verbundenen Schlafstörungen. Denn wer unter der Hausstauballergie leidet, findet abends kaum die notwendige Ruhe, um entspannt einzuschlafen oder wacht häufiger mitten in der Nacht auf. Dies führt dazu, dass Kinder morgens übermüdet aufstehen und nicht die gewünschte Erholung erhalten. Die Müdigkeit ist verbunden mit Konzentrationsproblemen, einem gereizten Verhalten und zeigt sich auch an den schulischen Leistungen.

Wird die Hausstauballergie einfach ignoriert und keine Gegenmaßnahmen ergriffen, ist dies mit langwierigen Folgen verbunden. Probleme in der Schule treten auf und es droht ein Etagenwechsel des Hustens. Dies bedeutet, dass ein chronisches Asthma auftritt, welches ein lebenslanger Begleiter ist.

Tipps, um besser mit der Allergie umzugehen

Die Hausstauballergie lässt sich zwar kaum komplett besiegen, doch es gibt einige wirksame Methoden, um die Belastung so stark zu minimieren, dass sie keine Beeinträchtigung darstellt. Voraussetzung ist hierfür, dass das Kinderzimmer so eingerichtet wird, dass Milben sich darin nicht wohlfühlen und ungehindert ausbreiten.

Staubfänger vermeiden

Die erste Maßnahme sollte sein, sämtliche Staubfänger aus dem Kinderzimmer zu verbannen. Milben bewohnen nicht nur das Bett, sondern ebenso Polstermöbel, Kuscheltiere und Teppiche. Diese sind nur schwer zu reinigen, sodass Sie im Kinderzimmer darauf lieber verzichten sollten. Besser geeignet sind Holzmöbel, da diese keinen Raum für Milben bieten.

Auch Pflanzen stellen ein Risiko dar, da sich dort der Hausstaub ablagert. Der Hausstaub besteht zu einem gewissen Anteil aus dem Milbenkot, sodass eine Reduzierung des Staubes auch zu einer Verbesserung der Symptome beiträgt.

Ebenso müssen Allergiker darauf achten häufiger zu lüften. Auch im Winter ist der regelmäßige Luftaustausch notwendig, um die Staubbelastung zu mindern.

Encasings verwenden

Milben lassen sich nicht komplett aus dem Bett vertreiben. Dies bedeutet aber nicht, dass Sie ständig mit den Allergenen in Kontakt geraten müssen. Encasings oder auch Milbenbezüge genannt, bestehen aus einem feinen Stoff, welcher für Milben und deren Kot undurchlässig ist. Sie ziehen diese Bezüge über Matratze und Kopfkissen, um eine wirksame Abschirmung zu erhalten.

Milben befinden sich zwar weiterhin im Bett, doch Sie kommen nicht mehr mit den Allergenen in Kontakt. Da diese Bezüge als notwendig gelten, werden diese in der Regel von der Krankenkasse erstattet. Sie müssen also selber keine finanzielle Belastung eingehen, um Ihrem Kind einen besseren Schlaf zu ermöglichen.

Hygienemaßnahmen für die Schlafumgebung

Waschen Sie bisher die Bezüge bei 40°C in der Maschine, ist dies bei einer Hausstauballergie nicht ausreichend. Untersuchungen zeigen, dass Milben gewöhnliche Waschvorgänge bei dieser Temperatur überstehen. Erst ab einer Temperatur von 60°C reduziert sich die Anzahl der Milben. Daher sollten Sie vor dem Kauf der Bettwäsche und der Bezüge darauf achten, dass diese bei mindestens 60°C waschbar ist. Noch besser ist eine Wäsche bei 90°C, um gänzlich alle Milben zu entfernen.

Zusätzlich können Sie mit einem speziellen Staubsauger gegen Milben das Bett behandeln. Diese Sauger sind mit einem HEPA-Filter und einem UV-Licht ausgestattet. Der HEPA-Filter verhindert, dass die aufgesaugten Partikel wieder das Innere des Staubsaugers verlassen. Das UV-Licht hingegen schädigt die Zellstruktur der Milben und erweist sich als effektiv, um deren Zahl zu vermindern. Verwenden Sie keinem Fall einen gewöhnlichen Staubsauger, da dieser die feinen Partikel nur aufwirbeln und somit die Symptome verschlimmern würde. Regelmäßig eingesetzt ist der Milbensauger ein nützliches Gerät, um gegen die Ursache der Hausstauballergie vorzugehen.

Besser schlafen trotz Hausstauballergie

Schläft Ihr Kind nachts unruhig und scheint häufiger unter Erkältungen zu leiden? Dann könnte es sein, dass Ihr Kind unter einer Hausstauballergie leidet. Millionen von Menschen zählen in Deutschland zu den Hausstauballergikern und müssen besondere Maßnahmen ergreifen, um die Beschwerden einzudämmen.

Sorgen Sie für eine hygienische Schlafumgebung, indem Sie auf Polstermöbel und Kuscheltiere weitestgehend verzichten. Waschen Sie die Bezüge alle 14 Tage bei mindestens 60°C, um die Kontamination durch die Milben zu verringern. Langfristig könnte auch die Hyposensibilisierung eine Option sein. Kurzfristig stellen Encasings und ein Milbensauger die beste Möglichkeit dar, damit Ihr Kind wieder ohne Beschwerden schläft.

 

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