Was Eltern über den Gebrauch von Wasserpfeifen wissen sollten

Shishas haben vor einigen Jahren auch in Deutschland Einzug gehalten, jedoch ist ihr Gebrauch unter Jugendlichen unterschiedlich populär. Laut dem Tabakatlas 2015 des Deutschen Krebsforschungszentrums der Uni Heidelberg hatten bis 2015 etwa die Hälfte bis zwei Drittel der Zwölf- bis 17-Jährigen bereits mindestens einmal Shisha Tabak geraucht. Eine längere Verwendung der Wasserpfeife bei den 17-Jährigen gaben „nur“ noch 25 Prozent der Jungen und 15 Prozent der Mädchen zu. Dass Tabak generell nicht gesund ist, weiß inzwischen jeder. Von daher ist der Trend hin zum Nichtrauchen sehr zu begrüßen. Während E-Zigaretten inzwischen als genauso gefährlich gelten, wie richtige Zigaretten und als Einstiegsdroge für das Zigarettenrauchen entlarvt wurden, wissen Eltern kaum etwas über das Shisha rauchen.

Was Eltern über den Gebrauch von Wasserpfeifen wissen sollten

Untersuchungen des blauen Dunstes aus der Shisha

Inzwischen ist bekannt, dass selbst tabakfreie Shishas zahlreiche gesundheitliche Risiken in sich bergen. Das kommt daher, das beim Verbrennen der „Zutaten“ viele unerwünschte Nebenprodukte entstehen. Dr. Frank Henkler-Stephani warnt vor dem Gebrauch von Wasserpfeifen, denn er gehört zur Abteilung Produktsicherheit beim Bundesinstitut für Risikobewertung. Er hat den Shisharauch eingehend untersucht und erklärt, dass ein Verbrennungsprozess generell zahlreiche Krebs auslösende (kanzerogene) Substanzen freisetzt. Deshalb birgt das Erhitzen von Tabak und Kräutern alleine schon ganz erhebliche Risiken für die Gesundheit. Kräuterzigaretten oder handelsübliche Kräutermischungen für Wasserpfeifen enthalten zwar keine süchtig machenden Substanzen, aber durch die Inhalation von Verbrennungsprodukten sind sie nicht minder gefährlich, aber leider wird die toxikologische Wirkung des Shisharauchens unterschätzt.

Kohlenmonoxid, Formaldehyd und andere giftige Emissionen

Außer Nikotin und Teer – die glücklicherweise bei tabakfreien Shishaprodukten nicht enthalten sind, werden beim Shisha-Rauchen auch recht hohe Mengen weiterer Substanzen freigesetzt und eingeatmet.

Die Liste der giftigen Substanzen:

  • Kohlenmonoxid (CO)

  • Acetaldehyd

  • Benzol

  • Brenzcatechin

  • Formaldehyd,

  • 2-Furanaldehyd

  • Hydrochinon

  • 1,2-Propandiol

  • Glycerin

Dass, Formaldehyd und Benzol Krebs auslösen, wissen die meisten, weil immer wieder davor gewarnt wird. Es sind aber längst nicht die einzigen gefährlichen Verbindungen. Einiges davon verstehen wohl nur Chemiker, aber für den Laien sei gesagt, dass auch bedenkliche Mengen an Nickel, Kadmium, Chrom und Arsen gefunden worden. Laut Einschätzung des BfR ist der tägliche Gebrauch einer Wasserpfeife mit dem täglichen Konsum von zehn Zigaretten gleichzusetzen, zumindest der hohe Benzolgehalt gibt zu denken. Eltern sollten also unbedingt mit ihren Kindern darüber reden.

Sind elektrisch betriebene Wasserpfeifen die Lösung?

Die meisten Giftstoffe entstehen beim Verbrennungsprozess durch die Holzkohle aber sind elektrisch betrieben Shishas wirklich eine Alternative? Laut Dr. Frank Henkler-Stephani sind auch die wenigen elektrisch beheizten Shishas nicht ganz unbedenklich. Eine schädliche Kohleverbrennung findet darin zwar nicht statt, dafür setzen sie jedoch Pyrolyseprodukte beim Erhitzen aus dem verwendeten Tabak oder den Kräutermischungen frei. Inzwischen legen Studien nahe, dass der Dauergebrauch von Wasserpfeifen Herz und Kreislauf schadet und an der Einstehung von COPD (eine Form der schweren chronischen Bronchitis) beteiligt sein kann. Es ist wie mit jedem Genussmittel, die Dosis macht wohl das Gift. Ein gelegentlicher Konsum mag wohl nicht schaden und etwas auszuprobieren steht ja bekanntermaßen bei Kindern und Jugendlichen auf der Tagesordnung. Umso wichtiger ist es, dass Jugendliche und Eltern über die möglichen Folgen exzessiven Gebrauches aufgeklärt sind.

Langzeitfolgen, wie bei einer allmählichen Rauchgasvergiftung

Der Langzeitkonsum von Wasserpfeifen geht oft einher mit einem Lungenemphysem, chronischer Bronchitis und koronaren Herzerkrankungen. Das liegt übrigens nicht nur am Nikotin, sondern auch an den Verbrennungsprodukten wie Kohlenmonoxid, die tabakunabhängig entstehen. Es liegt also im Ermessen jedes Einzelnen, ob er sich diesen Gefahren aussetzt oder sich lieber ein gesünderes Hobby sucht. Darauf sollten auch Sie als Eltern hinwirken.

 

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