Geburtsvorbereitung im Sommer

Bei Temperaturen um die 30 Grad fallen vielen Menschen gewöhnliche Alltagsaktivitäten schwerer. Wer sich ausgerechnet in der heißen Jahreszeit im letzten Trimester der Schwangerschaft befindet, einen großen Babybauch vor sich herträgt und sich zudem spätestens jetzt mit den Themen rund um die Geburtsvorbereitung auseinandersetzen muss, gerät wohl schon bei dem Gedanken daran ins Schwitzen. Wir erklären, worauf Mamas mit Sommerbaby achten sollten und wie sie auch an heißen Tagen einen kühlen Kopf bewahren.

Die Geburtsvorbereitung umfasst eine Vielzahl von Tätigkeiten und Aktivitäten, um den neuen kleinen Erdenbürger bestmöglich in Empfang zu nehmen. Informationen zum Geburtsprozess wollen gesammelt, verschiedene Atem- und Entspannungstechniken erlernt werden. Und gerade für Erstgebärende ist der Austausch mit anderen Schwangeren in Gruppentreffen oder Geburtsvorbereitungskursen ein wichtiger Bestandteil der Geburtsvorbereitung. Zudem muss langsam die Kliniktasche gepackt und vielleicht muss auch noch das ein oder andere für das Kinderzimmer besorgt werden. Kurz: Es gibt viel zu tun. Zugleich fühlen sich viele Mamas mit wachsendem Bauch schneller erschöpft und müde und die Sommerhitze macht die Situation nicht unbedingt besser.

Doppelt achtsam

Wer sich auf eine Sommergeburt vorbereitet, sollte ruhig doppelt und dreifach auf sich achtgeben und besonders gut auf seinen Körper hören. Was auch immer noch für die anstehende Geburt zu planen und vorzubereiten ist: die werdenden Mamas sollten viele Pausen einlegen und alles ein wenig langsamer angehen. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist während der Schwangerschaft ohnehin von entscheidender Bedeutung, aber besonders wichtig ist sie in den Sommermonaten, wenn die Hitze zu Dehydrierung führen kann. Es heißt, sich immer einmal wieder hinzusetzen, ein Glas Wasser oder einen leckeren Smoothie zu trinken und Obst und Gemüse mit hohem Wassergehalt wie Melone oder Gurke zu snacken.

Wer im Sommer schwanger ist, sollte es auch in puncto Kleidung besonders locker angehen. Locker und luftig, um genau zu sein. Leichte Stoffe wie reine Baumwolle oder Leinen sind perfekt für heiße Sommertage. Synthetische Materialien sollten eher gemieden werden. Unter ihnen staut sich schnell die Wärme und sie geben ein unangenehmes Gefühl.

Hilfe aktiv einfordern

Damit das mit der Achtsamkeit für den eigenen Körper klappt, heißt es auch, Hilfe anzunehmen, wann immer es geht. Viele Menschen aus dem Freundes- und Familienkreis werden sich jetzt erkundigen, was man noch für das Baby braucht, über welches Geburtsgeschenk man sich freuen würde. Warum sollte man sich nicht etwas ganz Praktisches und Konkretes wünschen? Der Opa baut sicher gerne das Babybett auf und der besten Freundin macht es vielleicht Spaß, die Shoppingliste für die Kliniktasche zu beenden.

Kliniktasche richtig packen

A apropos Kliniktasche: Für ein Sommerbaby kann ein wenig anders gepackt werden als für ein Winterbaby. Neben der grundlegenden Ausstattung der Kliniktasche mit Mutterpass, Krankenkassenkarte, Hygieneartikeln, Nachtwäsche und Wechselkleidung für die Mama ist ein Sommergeburtsset ideal, das alles enthält, was man braucht, um sich während der Wehen und nach der Geburt wohlzufühlen. Dazu gehören zum Beispiel

  • kühlende Handtücher

  • ein Handventilator

  • eine Wassersprühflasche

  • kühlendes Hautgel wie Aloe Vera-Gel

Für das Baby genügt leichte Sommerkleidung:

  • Bodys mit kurzem und langem Arm

  • Dünne Strampelhosen

  • Dünne Söckchen

  • Eine dünne Mütze

Wichtig sind auch hier die Materialien. Natürliche Materialien mit temperaturausgleichendem Effekt wie Baumwoll-Seide-Mischungen sind perfekt.

Aktiv bleiben

In der Schwangerschaft bis zur Geburt aktiv zu bleiben ist – sofern aus medizinischen Gründen nichts Gegenteiliges angeraten wurde – ausgesprochen wichtig. Wer während der Schwangerschaft aktiv bleibt, kann Beschwerden vorbeugen und Beschwerden lindern und bereitet den Körper optimal auf die Wehen vor. Es ist jedoch ratsam, sich in der Hitze nicht zu überanstrengen.

Eine gute Idee sind Spaziergänge frühmorgens oder später am Abend, wenn es kühler ist. Eine schöne Alternative ist Schwimmen oder der Besuch eines Kurses für Schwangerschaftsyoga oder Wassergymnastik. Einfache Schwangerschaftsübungen können auch zu Hause gemacht werden.

Abkühlung suchen

Ein kühles Bad während einer Hitzewelle kann dazu beitragen, dass Schwangere sich weniger unwohl fühlen. Die Wassertemperatur sollte zu diesem Zweck nicht über 32 °C liegen. Hilfreich kann es auch sein, eine Wassersprühflasche bei sich zu tragen, mit der man zwischendurch für Erfrischung sorgt. Ein weiterer guter Tipp ist, die Handgelenke unter fließendes kaltes Wasser zu halten oder ein wenig Wasser aus der Flasche darüber zu gießen.

Besonders wichtig ist bei der Schwangerschaft im Sommer auch der Hautschutz. In der Schwangerschaft bilden sich leichter Pigmentflecke. Um dies zu verhindern, sollte nicht an der Sonnencreme gespart werden.

Auch die Neigung zu geschwollenen Knöcheln, Füßen und Fingern kann in der Sommerhitze verstärkt sein. Im Laufe des Tages sammelt sich das überschüssige Wasser in den untersten Körperregionen, vor allem wenn es heiß ist oder wenn man viel gestanden hat. Auch der Druck der wachsenden Gebärmutter kann den Blutfluss in den Beinen beeinträchtigen, wodurch sich Flüssigkeit ansammeln kann. Vermieden werden sollte daher längeres Stehen. Stattdessen sollten Schwangere gerade im Sommer öfter einmal die Füße hochlegen und bequeme Socken und Schuhe tragen. Es klingt zwar widersprüchlich, doch viel Wasser zu trinken hilft ebenfalls dabei, überschüssiges Wasser loszuwerden.

Überhitzung: Warnzeichen

Schwangere sind häufig besonders hitzeempfindlich. Doch wer auf sich Acht gibt und auf die Signale seines Körpers hört, muss auch in der Schwangerschaft keine von der Hitze ausgehende Gefahr für sich und sein Baby fürchten. Die Warnzeichen einer Überhitzung sollte man jedoch kennen. Sie können sich äußern als Schwindel, Verwirrtheit, Übelkeit, klamme und blasse Haut, eine schnelle Atmung, ein schneller Puls, Krämpfe in Armen und Beinen sowie eine Körpertemperatur von über 38 Grad. Wer das Gefühl hat, überhitzt zu sein, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen.