Tollwut in Europa noch nicht ausgerottet

In Rumänien ist ein 44-jähriger Mann aus der Gemeinde Voinesti an den Folgen einer Tollwutinfektion gestorben. Er war im Februar von einem streunenden Hund gebissen worden, erhielt jedoch keine spezielle Behandlung gegen Tollwut in Form einer Impfung nach Exposition. Erst Monate später traten die ersten Symptome auf. Trotz längerer Behandlung im Krankenhaus konnte ihm nicht mehr geholfen werden, eine einmal ausgebrochene Tollwuterkrankung kann nicht mehr geheilt werden.

Durch die Impfung mit Impfstoffködern sind Füchse in Deutschland heute keine Überträger der Tollwut mehr. – Bild von Milou Geerling auf Pixabay

(dgk) Das Robert Koch-Institut weist darauf hin, dass Tollwut in einigen osteuropäischen Ländern weiterhin bei Haus- und Wildtieren vorkommt. 2023 haben 20 EU-Mitgliedstaaten über 11.000 Füchse auf Tollwut untersucht. Dabei wurden 31 Tollwutfälle gefunden: 16 in Rumänien, 9 in Ungarn und 6 in Polen.

Reisende, insbesondere Backpacker, sollten deshalb den Kontakt zu streunenden Hunden vermeiden beziehungsweise sich vor der Reise impfen lassen. Tierkontakte finden oft auch ungeplant statt, und im Verletzungsfall sind vorab Geimpfte im Vorteil. Deutschland ist seit 2008 frei von der klassischen terrestrischen Tollwut, z. B. bei Füchsen. Das wurde durch Tollwut-Impfstoffköder erreicht. Importierte Fälle, beispielsweise durch die Einfuhr infizierter Tiere aus anderen Ländern, sind jedoch weiterhin möglich.

Nur bei Fledermäusen gibt es noch selten Tollwut Fälle. Menschen können sich sehr selten durch Bisse oder Kratzer von infizierten Fledermäusen anstecken, auch hier ist dann eine Impfbehandlung nach der Exposition empfohlen. 

Deutsches Ärzteblatt unter
https://www.aerzteblatt.de/news/mann-in-rumanien-nach-hundebiss-an-tollwutgestorben-5442e1ab-90a2-4c3d-be6b-34ee1cf7f756

RKI-Seiten zu Tollwut unter
https://www.rki.de/DE/Themen/Infektionskrankheiten/Infektionskrankheiten-AZ/T/Tollwut/Tollwut-node.html

Artikelquelle: Deutsches Grünes Kreuz e.V.