Bangladesch: Viele Tote und Verletzte bei Einsturz von Textilfabrik

UPDATE 25.04.2013 – 13.22 Uhr:
Inzwischen hat sich die Zahl der bislang geborgenen Todesopfer auf fast 200 erhöht – die Zahl der Verletzten wird nach neuesten Agenturmeldungen mit über 1000 angegeben.
Inzwischen hat das Erste Unternehmen Lieferbeziehungen bestätigt. Es handelt sich um den Textildiscounter Primark
Erste Primark Stellungnahme >>

Beim Einsturz eines achtstöckigen Gebäudes am Stadtrand von Dhaka, in dem Textilfabriken untergebracht waren sind nach Agenturmeldungen weit über 100 Menschen ums Leben gekommen – mehr als 600 wurden teils schwer verletzt.

Die Zahl der Todesopfer kann nach Behördenangaben allerdings noch drastisch ansteigen.

textilfabrik

Das achtstöckige Gebäude ist Mittwochmorgen in sich zusammengestürzt. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich etwa 2000 Menschen in dem Gebäude. 

Die ArbeiterInnen hatten vor dem Einsturz schon Risse in den Mauern beim Management gemeldet, wurden aber angewiesen weiter in dem Gebäude zu arbeiten. „Es ist zutiefst schockierend, wie menschenverachtend mit dem Leben der Näherinnen und Näher umgegangen wird“ so Michaela Königshofer von der österreichischen Clean Clothes Kampagne. Sie war schon mehrmals in Bangladesch, wo ihr von ArbeiterInnen immer wieder von fehlenden Sicherheitsvorkehrungen, unter anderen dem Nichtbeachten von Rissen in Gebäuden, erzählt wurde.

„Welche Marken zum Zeitpunkt des Einsturzes in den Fabriken ihre Kleidung fertigen ließen, ist noch unklar, aber in den nächsten Tagen wird in den Trümmern nach Markenlabels gesucht“, erwartet Königshofer. Heute geht es aber in erster Linie um die Rettung von Menschenleben. Hunderte Angehörige haben sich heute vor dem Gebäude versammelt, um Gewissheit zu erlangen.

Diese neuerliche Katastrophe zeigt, dass ArbeiterInnen tagtäglich ihr Leben riskieren, wenn sie in die Arbeit gehen. Die Clean Clothes Kampagne fordert deswegen gemeinsam mit bangladeschischen und internationalen Gewerkschaften die nachhaltige und effiziente Umsetzung von Schutzmaßnahmen. „Ein wichtiger Schritt wäre die Unterzeichnung des „Bangladesh Fire and Building Safety Agreement“, das die Unternehmen verpflichtet Fabrikgebäude sicherheitstechnisch zu verbessern“ so Michaela Königshofer. Dieses Abbkommen wurde bisher auf europäischer Seite nur von Tchibo unterzeichnet.

Es ist nicht das erste Unglück dieser Art. Im November 2012 starben bei einem Brand in der zum Tuba Konzern gehörenden Fabrik Tazreen Fashions Limited mehr als 120 Menschen und im September 2012 starben bei einem Brand einer Textilfabrik in Pakistan fast 300 Menschen. Dieses Unternehmen hatte Jeans für den Billigeinzelhändler KIK produziert. Ungefähr 650 Beschäftigte arbeiteten in der Fabrik als das Feuer ausbrach. Verschlossene Notausgänge, vergitterte Fenster und versperrte Treppenhäuser führten dazu, dass fast die Hälfte der ArbeiterInnen starb.

Quelle: http://www.suedwind-agentur.at

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