Kinderzeitschriften: Giftcocktail in Spielzeugbeilagen

kizeitschEltern werden sie kennen, die vielen bunten Kinderzeitschriften mit Spielzeugbeilagen.

Bärbel Höhn, Stellvertretende Vorsitzende der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen hatte eine Untersuchung der Beilagen über das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) in Auftrag gegeben. Das Ergebnis ist erschreckend – aber eigentlich nichts Neues.

Das Verbrauchermagazin Ökotest hatte schon im Juni 2011 Testergebnisse zu den Kinderspielzeug Belagen veröffentlicht.  Ökotest: “Die auf Kinderzeitschriften aufgeklebten Spielzeuge sind verheerend schlecht.” (mehr >>)

Das wirklich Schlimme, geändert hat sich anscheinend nichts

Die aktuellen Untersuchungsergebnisse ergaben, dass von 8 getesteten Spielzeugen nur 2 Proben völlig schadstofffrei daher kamen. Der Rest war eher etwas für die Restmülltonne.

Extrem belastet

Der Yakari-Tomahak (Ehapa-Verlag) der dem Yakari Heft 07/2013 beigelegen hatte, war mit PAK und Cadmium und Blei belastet.

Ebenso nur noch höher belastet war das Deputy-Abzeichen aus dem Heft „Dino Action“ (LCD Publishing Ltd – Heft 4/2013). Hier wurden gleich 40mg/Kg Blei nachgewiesen.

Blei, Cadmium und PAK wurde in diesem Tomahawk nachgewiesen

Blei, Cadmium und PAK wurde in diesem Tomahawk nachgewiesen

Eine gelbe Einhorn-Figur aus Kunststoff aus dem Heft „Die Prinzessin und das Einhorn“ enthielt 8,7% Diehtylhexylphtalat (DEHP). Gemäß der REACH-Verordnung ist der Weichmacher (Phthalate) DEHP ab einem Grenzwert von 0,1% in allen Spielzeugen und Babyartikeln verboten. DEHP gilt als reproduktionstoxisch und darf ab 2015 nur noch mit einer Zulassung für die Herstellung von Verbraucherprodukten eingesetzt werden.
Die untersuchte Einhorn-Figur wurde wegen extremer Überschreitung des Grenzwertes (80-fach!!) vom untersuchenden Labor als nicht verkehrsfähig eingestuft. Weitere Maßnahmen wurden veranlasst

Höhn fordert aufgrund des verheerenden Ergebnisses Hersteller auf, eigene Qualitätssicherungssysteme zur Überprüfung der Spielzeugbeigaben einzuführen und die Testberichte öffentlich zugänglich zu machen.

Panini (siehe www.panini-safety.de) setzt dies bereits um und der aktuelle Test zeigt, dass solche Qualitätssicherungssysteme funktionieren. In den Spielzeugen, die den Panini-Heften beilagen, wurden keine Rückstände an Giftstoffen gefunden.

Ehapa und Blue Ocean, die ebenfalls eigene Sicherheitsüberprüfungen vornehmen, veröffentlichen die Testberichte jedoch nach Bericht der Untersuchung nicht. Hier wurden Belastungen festgestellt, wenn auch unterhalb der gesetzlichen Grenzwerte. LCD Publishing Ltd mit Sitz in Exeter, Devon (Großbritannien), der in Deutschland Kinderzeitschriften über die Verlagsunion KG mit Sitz in 65396 Walluf vertreibt, hat keine für den Verbraucher erkennbaren Eigenkontrollsysteme.

Keine Schadstoffe gefunden:
Panini: GummiMonster-Wurm aus dem „Petterson und Findus“ Heft 03/2013
Panini: Fingerabruck-Set aus dem „Checker Can“ Heft 02/2013

Nicht besser scheiden in Tests übrigens die oft Mädchenzeitschriften beigelegten Schminkproben ab. (mehr >>)

Fazit:
Über diese Zeitschriften gelangen höchst bedenkliche und teils giftige Substanzen ins Kinderzimmer. Wenn es also eine solche Zeitschrift sein muss, entfernen Sie die beigelegten Produkte besser, bevor das Kind die Zeitschrift erhält.

Allerdings stellt sich auch die Frage, ob Eltern nach diesem Test auch weiterhin Zeitschriften von Unternehmen kaufen sollten, die anscheinend nicht bereit sind, ihrer Verantwortung nachzukommen.

[btn link=“http://www.baerbel-hoehn.de/fileadmin/media/MdB/baerbelhoehn_de/www_baerbelhoehn_de/Testergebnisse_Spielzeug-Extras.pdf“ color=“red“ size=“size-m“]Testergebnisse im Einzelnen >>[/btn]

Quelle:
30.07.2013 – Gifte in Kinderspielzeug
PAKs, Phtalate und Schwermetalle in Kinderspielzeug
Büro Bärbel Höhn MdB / Franziska Deil
http://www.baerbel-hoehn.de/

mzt

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