Abgefahren! Wie unsere Reifen Mikroplastik verbreiten

Mikroplastik sind winzige Kunststoffpartikel, die sich in Kosmetikprodukten oder Reinigungsmitteln finden oder durch Verwitterung größerer Plastikstücke oder Folien durch Sonneneinstrahlung und Reibung. Auch beim Waschen von Kunstfaserkleidung oder beim Abrieb von Autoreifen gelangt Mikroplastik in die Umwelt. Das immer größer werdende Problem: Mikroplastik baut sich in der Natur kaum ab. Es wird von Tieren aufgenommen, gelangt so in die Nahrungsketten. Forschende untersuchen derzeit, wie stark Mikroplastik unsere Gesundheit beeinflusst. Sicher ist jedoch: Je weniger Plastik wir verbrauchen, desto geringer ist die Belastung für Umwelt und Organismen.

Mit jedem gefahrenen Kilometer verlieren Autoreifen winzige Partikel – sogenanntes Mikroplastik

Mit jedem gefahrenen Kilometer verlieren Autoreifen winzige Partikel – sogenanntes Mikroplastik – Bild von Csaba Nagy auf Pixabay

Unsichtbares Umweltproblem mit großen Ausmaßen

Was klingt wie ein flotter Spruch, ist in Wahrheit eine ernste Umweltgefahr: Mit jedem gefahrenen Kilometer verlieren unsere Autoreifen winzige Partikel – sogenanntes Mikroplastik –, das sich unbemerkt in Luft, Boden und Gewässern verteilt. Der VerbraucherService Bayern im KDFB e. V. (VSB) macht deutlich: Reifenabrieb zählt mittlerweile zu den größten Quellen für Mikroplastik in der Umwelt.

Jährlich gelangen weltweit Millionen Tonnen der unsichtbaren Kunststoffteilchen in die Natur. Sie werden vom Regen in Flüsse gespült, vom Wind verweht oder direkt eingeatmet. Die Folgen sind dramatisch: Mikroplastik findet sich inzwischen in Fischen, Trinkwasser und sogar in menschlichem Blut. Und das alles durch ein Produkt, das wir täglich nutzen – die Reifen. „Viele Menschen denken bei Mikroplastik zuerst an Kosmetik oder Verpackungen“, erklärt Maria Leidemann, Umweltreferentin beim VSB. „Doch der Abrieb von Autoreifen ist ein stiller Riese unter den Verursachern – und wir alle tragen dazu bei“.

Die gute Nachricht: Jeder kann etwas tun. Weniger und bewusster Auto fahren, Fahrgemeinschaften bilden, auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen oder beim Reifenkauf auf langlebige, emissionsarme Modelle achten – all das hilft unmittelbar, die Belastung zu reduzieren. Wirkliche Abhilfe ist laut dem VSB aber nur durch eine Mobilitätswende möglich, die den Individualverkehr und die Belastung durch LKWs einschränkt.

Weiterführende Informationen zu diesem Thema:
https://www.verbraucherservice-bayern.de/themen/umwelt/reifenabrieb-als-gefahr-fuer-mensch-und-umwelt

Quelle: VerbraucherService Bayern im KDFB e.V.