Wenn Babys schwallartig erbrechen – Magenpförtnerenge häufig Ursache

Erbricht ein junger Säugling (typischerweise zwischen 2 und 12 Wochen alt) nach den Mahlzeiten immer wieder schwallartig („im Bogen“) und zeigt anschließend wieder Hunger, sollten Eltern mit ihrem Kind umgehend zum Kinder- und Jugendarzt.

„Diese Art von Erbrechen kann für eine Magenpförtnerenge, eine sogenannte Pylorusstenose, sprechen. Der Schließmuskel am Magenausgang ist dabei verdickt und verhindert den Weitertransport der Nahrung. Mit zunehmender Fülle des Magens baut sich immer mehr Druck auf, bis das Essen wieder in weitem Bogen hinausbefördert wird. Bei dem so auftretenden häufigen Erbrechen gelangt kaum noch Nahrung in den Darm, der Säugling nimmt nicht zu, es besteht zudem die Gefahr, dass das Baby austrocknet. Deshalb ist der Besuch beim Kinder- und Jugendarzt unbedingt erforderlich, um die Ursache des Erbrechens zu erkennen und eine rasche Behandlung ansetzen zu können“, erklärt Dr. Ulrich Fegeler, Kinder- und Jugendarzt sowie Mitglied des Expertengremiums des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Eine Pylorusstenose ist eine häufige Erkrankung bei jungen Säuglingen. Etwa zwei bis vier von 1.000 Neugeborenen sind davon betroffen – vorwiegend Jungen und Erstgeborene. Im Alter zwischen zwei und 12 Wochen verdickt sich bei diesen Säuglingen die Magenpförtnerenge ungewöhnlich, wobei die letztendlich auslösende Ursache nicht bekannt ist. Doch tritt sie bevorzugt in Industrienationen auf, was darauf schließen lässt, dass Umweltfaktoren daran beteiligt sind. Ein gehäuftes Auftreten in Familien weist ebenso auf einen genetischen Faktor hin. Säuglinge, die mit Flaschennahrung gefüttert werden, haben anscheinend ein höheres Risiko für eine Pylorusstenose sowie Kinder, die früh eine spezielle Antibiotikabehandlung erhalten mussten. „Meist kann der Kinder- und Jugendarzt seinen Verdacht auf eine Magenpförtnerenge mit dem Ultraschall und/oder durch Tasten bestätigen. Als erster Schritt müssen zunächst der Flüssigkeits-, Elektrolyt- und Basenhaushalt des Babys normalisiert werden. Dann ist in den meisten Fällen ein kleiner kinderchirurgischer Eingriff erforderlich, um den Weitertransport der Nahrung zu gewährleisten“, so Dr. Fegeler.

Quelle:Pediatr Surg Int 

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

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