Kindersicherheit: Frostschutzmittel – für Autos brauchbar, für Menschen giftig

Fast jeder Autofahrer hält im Winter einen Vorrat an Frostschutzmitteln im Auto oder in der Garage bereit. Das in den meisten Mitteln enthaltene Ethylenglykol senkt den Gefrierpunkt von Kühl- und Scheibenwaschflüssigkeiten und verhindert so, dass sie gefrieren. So weit, so praktisch. Doch Ethylenglykol hat eine zweite Seite: Es ist schon in geringen Mengen giftig. Darauf weist die Aktion Das Sichere Haus (DSH), Hamburg, hin.

„Wer mehr als ein Schluck der Kühlerfrostschutzflüssigkeit trinkt, riskiert Vergiftungen mit Atmungs- und Nierenfunktionsstörungen“, sagt Dr. Susanne Woelk, Geschäftsführerin der DSH. Tückisch ist, dass die Anzeichen für eine Vergiftung wie Übelkeit, Bauchschmerzen oder Erbrechen erst zeitverzögert auftreten. Oft werden diese Symptome dann nicht mehr mit dem Frostschutzmittel in Verbindung gebracht.

Kinder besonders gefährdet

Gefährdet sind vor allem Kinder, die den oft süßlich riechenden und attraktiv eingefärbten Frostschutz mit trinkbarer Limonade verwechseln können. Deshalb müssen Frostschutzmittel stets in der Originalverpackung an einem Ort lagern, den Kinder nicht erreichen können.

Erste Hilfe bei Vergiftungen mit Frostschutzmitteln:

1. Gabe von Medizinkohle: Kohlekompretten saugen das Gift im Magen auf. Es wird auf natürlichem Wege ausgeschieden.
2. Anruf in einem Giftinformationszentrum. Dabei den Frostschutzmittel-Behälter zur Hand haben, damit die Zusammensetzung geklärt werden kann.
3. Bei Haut- und Augenkontakt: mit Wasser abwaschen oder ausspülen.
4. Bei Symptomen wie Erbrechen oder Atemnot sofort den Rettungsdienst rufen (112).

Was tun bei Vergiftungen?

Vergiftungen sind mit die häufigsten Notfälle im Kleinkindalter. Im Haushalt sind Stoffe die Vergiftungen auslösen allgegenwärtig. Wenn die Kinder zu laufen beginnen und ihre Umgebung erkunden ist alles ersteinmal Interessant. Gefahren können sie noch nicht einschätzen.

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Über die DSH:
Die Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH) informiert über Unfallgefahren in Heim und Freizeit. Mit ihrer Arbeit will die gemeinnützige DSH dazu beitragen, die hohen Unfallzahlen zu senken: Pro Jahr verunglücken in Deutschland rund 7,1 Millionen Menschen in den vermeintlich sicheren eigenen vier Wänden, bei der Gartenarbeit, beim Heimwerken, beim Sport oder bei anderen Freizeitaktivitäten.

Quelle: Aktion DAS SICHERE HAUS (DSH)
Internet: www.das-sichere-haus.de

 

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