ÖKO-TEST Babyfeuchttücher – Verbotene Chemie am Babypo

Um Babyfeuchttücher haltbar zu machen, greifen manche Hersteller teilweise zu gesundheitsgefährdenden Konservierern wie das in der EU seit 2015 in Kosmetik verbotene PHMB.

babypo

Darauf macht das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST in der aktuellen März-Ausgabe aufmerksam. Zum Glück gibt es auch einige „sehr gute“ und „gute“ Produkte. Liest man die Versprechen der Anbieter auf den Packungen, gewinnt man den Eindruck, Babyfeuchttücher seien so ziemlich das Zarteste, Reinste und Beste, was man der Babyhaut im Windelbereich bieten kann.


UPDATE 30.03.2016 – Einiges hat sich verbessert…

Schon mit Veröffentlichung des Tests Babyfeuchttücher im ÖKO-TEST-Magazin 3/2016 hatten Hersteller darüber informiert, das Konservierungsmittel Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) künftig nicht mehr einzusetzen

ÖKO-TEST hat nachgetestet und einige Ergebnisse haben sich nun deutlich verbessert. 

zum Artikel bei ÖKO-TEST >


Einige Babyfeuchttücher enthalten den in Kosmetik verbotenen Gefahrstoff PHMB - Bild: ÖKO-TEST

Einige Babyfeuchttücher enthalten den in Kosmetik verbotenen Gefahrstoff PHMB – Bild: ÖKO-TEST

ÖKO-TEST hat nun 43 Produkte ins Labor geschickt und kommt jedoch zu einem ganz anderen Ergebnis: Viele Marken enthalten neben Wasser eine Vielzahl von Zusätzen, die am Babypo nichts verloren haben.

Die Zusätze sorgen dafür, dass die Tücher nicht so schnell schimmeln oder austrocknen. Acht der Produkte im Test wurden etwa mit Polyaminopropyl Biguanide (PHMB) konserviert. Das ist jedoch als Gefahrstoff (CMR2) eingestuft, also eine jener Substanzen, die als krebserzeugend, erbgutverändernd und/oder fortpflanzungsgefährdend bewertet sind. Es besteht zudem der Verdacht, dass PHMB beim Einatmen giftig ist. Die betreffenden Hersteller haben jedoch mittlerweile angekündigt, dass sie PHMB aus der Rezeptur genommen haben oder dies demnächst tun werden.

PHMB wurde von ÖKO-TEST unter anderem in den Produkten „Sensitive Feuchttücher von Bübchen“ und den „Baby Sanft Ultra Sensitiv Feuchttüchern“ von Hipp* gefunden

Hipp informiert zum ÖKO-TEST

Hipp hat uns gebeten, folgende Richtigstellung bzw. Zusatzinformation zum aktuellen ÖKO-TEST Babyfeuchttücher zu veröffentlichen

Seit Oktober 2015 liefern wir unsere HiPP Babysanft Feuchttücher mit einer optimierten Lotion aus, die die beiden Stoffe PHMB und Phenoxyethanol nicht mehr enthält. Aufgrund der schnellen Abverkaufszahlen der Artikel sind seit Ende 2015 im Handel nur noch HiPP Babysanft Feuchttücher zu finden, die frei von PHMB und Phenoxyethanol sind. 

Die Musterbeschaffung von Ökotest erfolgte im November 2015. Ökotest hat von den HiPP Babysanft Feuchttüchern „Ultra Sensitiv“ Ware gekauft, die vor der o.g. Rezepturoptimierung hergestellt wurde. Bei unserer Variante „Zart Pflegend“ mit Parfum hat ÖKO-Test eine Packung getestet, die mit der neuen Tränklotion ausgestattet war.

Quelle: Hipp Unternehmenskommunikation

Bereits im Jahr 2011 stufte das Committee for Risk Assessment der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) Polyhexamethylenbiguanid (PHMB, Polihexanid) als kanzerogenen Stoff der Stufe 2 (Carc. 2) ein. PHMB ist außerdem seit Anfang 2015 in Kosmetika verboten. Ab einer Konzentration von 1 % müssen Polihexanid-haltige Produkte mit „Carc.2“ gekennzeichnet werden 

In fast der Hälfte der Produkte stecken zudem problematische Inhaltsstoffe wie PEG/PEG-Derivate oder halogenorganische Verbindungen. Auch Produkte mit der Auslobung „sensitiv“ schützen Verbraucher nicht vor übler Chemie. Zwar zeigen die Laborergebnisse, dass diese Marken kein Parfüm enthalten, sie sind jedoch nicht frei von Problemstoffen.

ÖKO-TEST rät Eltern deshalb, statt Feuchttücher besser einen Waschlappen zu verwenden. Das ist hautfreundlicher und belastet zudem die Umwelt nicht.

zum Artikel bei ÖKO-TEST >

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Quelle: ÖKO-TEST
Internet: www.oekotest.de

 

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