Kindergesundheit: Lymphangitis – Roter Streifen nach Insektenstich

Die traumhaften Temperaturen laden ein, Barfuß über die Wiesen zu laufen. Das tut nicht nur den Füßen gut, sondern ist auch immer ein Erlebnis für die Sinne. Schnell kann es da aber auch zu einem Bienen oder Wespenstich kommen. Meist ist die Geschichte mit dem Schmerz auch bald wieder vorbei, in manchen Fällen aber kann es vorkommen, dass sich ein roter Strich von der Einstichstelle beginnend zeigt.

In diesem Fall sollte unbedingt der Kinderarzt / Arzt aufgesucht werden!

Lymphangitis - Roter Streifen nach Insektenstich

Hierbei kann es sich um eine Lymphangitis handeln. Diese wird oft auch als Blutvergiftung bezeichnet, was aber nicht stimmt. Die Lymphangitis ist eine Entzündung der Lymphbahnen von Haut und Unterhautfettgewebe (Subkutis). Auslöser sind meist Bakterien (Streptokokken oder Staphylokokken). Aber auch bei einer Insektengiftallergie kann sich eine Lymphangitis bilden, ebenso durch andere Ursachen z. B. Rost.

Das augenscheinlichste Symptom sind die als schmerzhafter, roter Streifen unter der Haut sichtbar gewordenen, entzündeten Lymphbahnen. Sie gehen vom Entzündungsherd aus. Entsprechend finden sich auch vergrößerte Lymphknoten im Lymphabflussgebiet. Bei ausgedehnten Entzündungen können sich auch Allgemeinsymptome wie Fieber und Unwohlsein zeigen.

Eltern sollten möglichst einen Strich am Ende des Streifens machen und diesen dann Fotografieren. So kann ein zeitlicher Fortschritt gut beobachtet werden. 

In der Medizin teilt man die Lymphangitis in eine akute und chronische Form ein. Kommt es nach wiederkehrenden oder chronifizierten Lymphangitiden zu Lymphabflussstörungen, kann sich ein Lymphödem entwickeln.

Eine bakterielle Lymphangitis ist in der Regel mit Antibiotika gut zu bekämpfen. Die weitere Therapie besteht in Ruhigstellung einer Extremität, desinfizierenden Umschlägen, Kühlung und gegebenenfalls der chirurgischen Herdsanierung.

Infobox Blutvergiftung

Die sachlich falsche Bezeichnung „Blutvergiftung“ führt häufig zur Verwechslung mit der Sepsis, bei der es sich um eine lebensbedrohliche Allgemeinerkrankung handelt, die allerdings NICHT durch einen rote Linie auffällt. Lymphangitis kann sich selten zu einer echten Sepsis entwickeln, wenn die Infektion sich auf den Blutkreislauf ausweitet, die Prognose an sich ist hingegen günstig.

Unter den rund 150000 Menschen, die in Deutschland jährlich eine Blutvergiftung („Sepsis“) erleiden, sind mehr als 10000 Kinder. In wenigen Stunden vermehren sich dabei Krankheitserreger im Körper derart massiv, dass das Leben akut bedroht ist. Wie bei Erwachsenen tritt das Ereignis bei Kindern vor allem in Krankenhäusern auf, wo gefährliche Keime bereits geschwächte Patienten befallen. In einem solchen Fall muss sofort der Notarzt alarmiert werden.

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Quellen:
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Bild: CleanKids

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