Kinder- und Jugendärzte: Poststreik bedroht das Leben von Neugeborenen!

Screeningkarten mit Blutproben zur Abklärung gefährlicher Stoffwechselerkrankungen bei Neugeborenen werden nach der Geburt an spezialisierte Labore geschickt, um bei einem Befund schnellmöglichst therapieren zu können. Doch durch den Poststreik wird diese lebenswichtige Post vielerorts nicht rechtzeitig befördert.

Frühchen - Bild: cleankids

Neugeborene werden nach der Geburt auf verschiedene, zum Teil lebensbedrohende Stoffwechselkrankheiten getestet. Dazu werden einige Blutstropfen auf Screeningkarten aufgetragen. Diese Screeningkarten gehen in vielen Regionen zum großen Teil auf dem Postweg an spezialisierte Labore und werden dort innerhalb von 24 Stunden ausgewertet. Wird dabei eine Stoffwechselkrankheit gefunden, kann sogleich mit der Behandlung begonnen werden. Durch den Poststreik kommt dieses eingespielte Verfahren nun zum Erliegen, Kinder mit angeborenen Stoffwechselerkrankungen sind dadurch in Gefahr, lebenslang entwicklungsverzögert oder gar behindert zu sein.

„Kinder, die zum Beispiel an einer angeborenen Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreose) leiden, müssen so früh wie möglich behandelt werden. Hier entscheiden Stunden darüber, ob die Kinder schwere Schäden der Organe und des Gehirns davontragen, also später körperlich und geistig beeinträchtigt sein werden oder ob sie sich durch eine zügig eingeleitete Behandlung normal entwickeln können,“ so Dr. Wolfram Hartmann, Präsident des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

Dr. Wolfram Hartmann: „Bei allem Verständnis für die Anliegen der Gewerkschaften – Menschenleben dürfen nicht gefährdet werden durch einen Streik. Die Post muss schnellstens Wege finden, die Screeningkarten zu den Laboren zu befördern.“

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

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