Brand auf Düngemittelfrachter Purple Beach – Bevölkerung soll Fenster und Türen geschlossen halten

Nach dem Brand auf dem mit Düngemitteln beladenen Frachter Purple Beach vor Helgoland hat das Havariekommando für die Kreise Wittmund, Friesland, Cuxhaven, Ammerland, Wesermarsch und für die Städte Wilhelmshaven und Bremerhaven vorsorglich eine Gefahrenmitteilung herausgegeben. Medienberichten zufolge droht noch immer eine Explosion des Schiffes.

Der Havarist PURPLE BEACH auf der Tiefwasserreede. | Quelle: Havariekommando

Der Havarist PURPLE BEACH auf der Tiefwasserreede. | Quelle: Havariekommando

Die Bevölkerung wird vorsorglich gebeten, die Fenster und Türen geschlossen zu halten, da sich bei der Havarie der Purple Beach eine geruchsbelästigende Wolke gebildet hat. Nach ersten Erkenntnissen besteht keine unmittelbare gesundheitliche Gefährdung, so Michael Friedrich vom Havariekommando in Cuxhaven

Hintergrund der Warnung sind Meldungen aus den Städten Bremerhaven und Cuxhaven über eine Geruchsbelästigung. Bestätigt wurde diese Meldung ebenfalls vom Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos. Während eines Kontrollfluges zum Havaristen, konnte die Besatzung den Geruch von Düngemitteln wahrnehmen. Während der Nacht, hat das Mehrzweckschiff die Luft am Rande des eingerichteten Sicherheitsradius (5 km) detektiert. Es konnten keine Gefahrstoffkonzentrationen in der Luft entdeckt werden. Das Havariekommando hat weitere Messungen an Land veranlasst. Bisher konnten auch hier keine Gefahrstoffkonzentrationen in der Luft festgestellt werden.

Ziel des Havariekommandos ist es, die Geruchsbelästigung zu vermindern. Hierfür sollen die Mehrzweckschiffe MELLUM und NEUWERK einen Sprühnebel aus Wasser über die austretenden Dämpfe am Havaristen legen.

Hintergrund:
Am Montagabend kam es auf dem mit Düngemitteln beladenen Frachter Purple Beach zu einer Rauchentwicklung in einem der Laderäume. Die Besatzung setzte daraufhin die bordeigene Kohlendioxid-Löschanlage ein und riegelte den betroffenen Laderaum ab. Das Havariekommando hat die Gesamteinsatzleitung seit zwei Uhr übernommen.

Eine Brandbekämpfungseinheit (BBE) des Havariekommandos und das Mehrzweckschiff „MELLUM“ sind seit den frühen Morgenstunden beim Havaristen auf der Tiefwasserreede in der Deutschen Bucht (ca. 30km westlich von Helgoland). Die „PURPLE BEACH“ hat nach Angaben der Besatzung Düngemittel geladen und wird derzeit von der BBE untersucht.

Zusätzlich hat das Havariekommando die Analytic Task Force (ATF)* alarmiert. Das Ölüberwachungsflugzeug des Havariekommandos wird den Havaristen überfliegen und die Wärmeentwicklung auf dem Schiff messen. Eine weitere BBE wurde in Bereitschaft versetzt. Die eingeleiteten Schritte sollen dem Havariekommando einen Gesamtüberblick verschaffen, um dann das weitere Vorgehen festzulegen.

*Die Analytische Task Force (ATF) ist eine Spezialeinheit, die bei chemischen Lagen wie Unglücksfällen mit Gefahrstoffen schnelle Analysen vor Ort durchführen kann.

Quelle: Havariekommando Cuxhaven
Internet: www.havariekommando.de

 

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