Alle Jahre wieder: Arbeitsrechtsverletzungen in der Spielzeugindustrie

Alle Jahre wieder trüben Berichte von ausbeuterischen Arbeitsbedingungen die weihnachtliche Vorfreude. Schon im Oktober machte die Südwind-Partnerorganisation China Labour Watch nach Recherchen in sechs chinesischen Zulieferbetrieben mit insgesamt rund 20 000 Beschäftigten von Mattel, dem nach Umsatz größte Spielzeughersteller der Welt, auf schwere Missstände aufmerksam: Die ArbeiterInnen müssen bis zu 100 Überstunden pro Monat leisten, obwohl das chinesische Gesetz nur maximal 36 erlaubt, sie haben bis zu 13 Stunden pro Tag zu arbeiten und gefährden ihre Gesundheit aufgrund unzureichender Schutzkleidung.

Kampagne "Spielsachen fair machen!"Währenddessen wurde bekannt, dass Mattel seinen Umsatz im dritten Quartal um 6 Prozent auf 2,2 Mrd. Dollar (1,6 Mrd. Euro) steigern konnte. Der Gewinn verbesserte sich um 22 Prozent auf 423 Mio. Dollar.
„Schockiert hat uns, dass bei den Recherchen aufgedeckt wurde, mit welchen, teils illegalen Methoden in Mattel-Zulieferbetrieben Lohnkosten reduziert werden. Durch unbezahlte Überstunden, falschen Arbeitszeitaufzeichnungen und nicht einbezahlten Sozialversicherungsbeiträgen werden vorsichtigen Schätzungen von China Labour Watch zufolge alleine in den sechs untersuchten Fabriken zwischen 8 und 11 Millionen US-Dollar auf Kosten der Arbeiterinnen und Arbeiter gespart“, kritisiert Christina Schröder von Südwind. Insgesamt lasse Mattel in rund 100 chinesischen Spielzeugfabriken produzieren.

Bild: Fertigungsstrasse © China Labor Watch

Bild: Fertigungsstrasse © China Labor Watch

Diese geraten durch die Auftragspolitik europäischer und US-amerikanischer Auftraggeber wie Mattel, Hasbro oder Disney unter enormen Preis- und Zeitdruck, den sie an die ArbeiterInnen weitergeben.
„Obwohl Mattel seit 1997 einen Verhaltenskodex für seine Zulieferkette hat und sogar bei vom Konzern selber durchgeführten Kontrollen immer wieder Missstände aufgedeckt werden, hat sich nur wenig zum Besseren gewendet. Insgesamt werden die Berichte zur sozialen Unternehmenspolitik von Mattel immer dünner“, erklärt Schröder. „Unsere Forderungen nach fairen Arbeitsbedingungen, sind kein frommer Wunsch ans Christkind, sondern sind an Mattel als Marktführer der Spielzeugindustrie gerichtet. Als solcher muss das Unternehmen endlich nachhaltige Maßnahmen ergreifen, um die Einhaltung nationaler Gesetze zu garantieren und die Arbeitsbedingungen in den Zulieferbetrieben zu verbessern“, so Schröder.

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Südwind unterstützt aus diesem Grund eine internationale Petition an Mattel, um die Wünsche der KonsumentInnen nach Spielzeug, das unter menschenwürdigen Bedingungen hergestellt wurde, sichtbar zu machen. Auf der Website der Südwind-Kampagne www.spielsachen-fair-machen.at kann ein Aufruf unterzeichnet werden, der gegenüber Mattel deutlich macht, dass die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte nicht nur eine Verpflichtung darstellt, sondern von den KundInnen eingefordert wird.

Quelle: Kampagne „Spielsachen fair machen!“
Internet: www.spielsachen-fair-machen.at

mzt

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