Stiftung Warentest bestätigt Manipulationsversuche der Hersteller bei Produkttests

Wie die Plattform Populeaks (www.populeaks.org) berichtet, haben Hersteller systematisch versucht, durch gezielte Produktverbesserungen vor anstehenden Tests der Stiftung Warentest Testergebnisse zu manipulieren.

Populeaks: „Wie unabhängig ist die Verbraucherorganisation wirklich?“

Die Stiftung Warentest bestätigte dort diese Manipulationsversuche. Demnach hatten Hersteller ihre Produkte vor anstehenden Tests der Verbraucherschützer verbessert um nach den Tests wieder zur ursprünglichen Rezeptur zurückzukehren. Nach Populeaks sei dies noch immer gängige Praxis.

Test­ergeb­nisse: Manipulation nicht möglich 
Interview mit Dr. Holger Brackemann

Das legt natürlich die Vermutung nahe, dass im Vorfeld anstehender Tests die Unternehmen davon Kenntnis erhielten. Da lohnen sich solch Schummeleien dann ganz schnell, denn ein positives Testergebnis wirkt sich auch auf die Verkaufszahlen und damit den Umsatz positiv aus.

Durch den hohen Bekanntheitsgrad hat die Stiftung mit ihren Bewertungen einen signifikanten Einfluss auf das Kaufverhalten der Verbraucher. Gute Bewertungen der Stiftung Warentest nehmen oft einen prominenten Platz in der Produktwerbung oder auf Verpackungen ein. Andererseits führen schlechte Bewertungen immer wieder zu Absatzeinbrüchen und Schadensersatzklagen durch die Hersteller. (1)

Laut rtl.de fordern Verbraucherzentralen nun mehr Stichproben und Folgetests, um solchen Schwindeleien vorzubeugen.

ÖKO-TEST: Wir schließen Tricksereien bei Tests systematisch aus

Wie das Verbrauchermagazin ÖKO-TEST mitteilt, sind derartige Manipulationsmöglichkeiten ausgeschlossen. Zwar kaufen die Einkäufer von ÖKO-TEST genau wie bei der Stiftung Warentest die zu testenden Produkte selbst anonym im Laden ein, um zu verhindern, dass Hersteller der Redaktion frisierte Produkte unterjubeln, doch bei ÖKO-TEST gibt es keine sog. Fachbeiräte, wie das bei der Stiftung Warentest der Fall ist.

Diese Fachbeiräte setzten sich aus Vertretern von Herstellern, Sachverständigen und Verbraucherorganisationen zusammen und beraten die Stiftung-Warentest-Redaktion. Dadurch erfahren die Produktanbieter aber auch schon vorab von geplanten Tests.

ÖKO-TEST geht anders vor. Bei dem Frankfurter Verbrauchermagazin werden die Hersteller, erst nachdem die zertifizierten Labore die Waren untersucht haben, darüber unterrichtet, dass ihre Produkte analysiert wurden.

In diesem Zusammenhang werden sie dann über die Testergebnisse informiert. Durch die Vorabmitteilung haben die Unternehmen die Chance, sich zu verteidigen oder ein Gegengutachten vorzulegen.

 

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