Dringender Rückruf: Tapenaden (Pesto) des Herstellers „La Ruche“ aus Südfrankreich

(ck) – Aktuell sind in Frankreich bereits 8 Personen an Botulismus erkrankt. Als Ursache dieser Vergiftungen wurde durch die französischen Behörden Tomaten und Olivenpesto des Herstellers „La Ruche“ in Südfrankreich festgestellt.

Die Region Vaucluse ist ein beliebtes Reiseziel. Möglicherweise haben Urlauber vor Ort Produkte dieses Herstellers erworben. Bitte geben Sie diese Information an Freunde und Bekannte weiter, von denen Sie wissen, daß sie kürzlich in Südfrankreich waren.

WARNUNG: Sie sollten keinerlei Produkte des Herstellers „La Ruche“ aus dem „Les délices de Marie Claire“ „Terre de Mistral“ und „Les secrets d’Anaïs“ Sortiment verzehren!!

Die französischen Behörden haben eine Rückrufaktion aller Produkte und sämtlicher Chargen und Mindeshaltbarkeitsdaten veranlasst.

 

Nachfolgend eine Auflistung der betroffenen Produkte:

 

Produits les delices de Marie Claire:
Tapenade Noire 180g, Tapenade noire aux pignons, Tapenade noire au pistou, Tapenade noire aux tomates sechees, Tapenade verte, Tapenade verte aux amandes, Tapenade verte au thon, Anchoiade a la provencale, Anchoiade de marius, Tomates sechees a l’huile d’olive, Thoionade, Delice de tomates sechees au piment d’espellette, Tartinade de tomate sechees, Caviar d’aubergines, Tartinade d’aubergines sechees au piment doux, Pesto sauce au pistou, Poivronnade, Poichichade, Artichonade

Hersteller: „La Ruche“, 84300 Cavaillon, Frankreich
Vertreiber: Terre de Mistral, 13790 Rousset, Frankreich

 

Botulismus ist eine lebensbedrohliche, meist durch verdorbenes Fleisch oder nicht fachgerecht eingekochtes Gemüse hervorgerufene Vergiftung (auch „Fleischvergiftung“, „Wurstvergiftung“), die von Botulinumtoxin, einem vom Bakterium Clostridium botulinum („botulus“ ist das lateinische Wort für Wurst) produzierten Giftstoff, verursacht wird. Botulismus ist beim Erwachsenen in der Regel eine reine Vergiftung und deshalb nicht ansteckend. Ursache ist meist der Verzehr verdorbener Lebensmittel, meist aus Konserven, in denen sich das anaerobe Botulinumbakterium vermehrt und Botulinumtoxin produziert hat. Die Konserven sind dann in den meisten Fällen aufgebläht – Botulismus und der Verdacht auf Botulismus beim Menschen sind meldepflichtig

 

 UPDATE 09.09.2011

Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) teilt mit, dass in Frankreich acht Personen an Botulismus erkrankt sind. Ursache der Infektion war nach Informationen der zuständigen Behörden in Frankreich der Verzehr von Oliven- bzw. Tomatenpaste der Marke „Les Délices de Marie Claire“ des regionalen Herstellers „La Ruche“ in der Region Vaucluse in Südfrankreich und in der Region Somme in Nordfrankreich. Diese Produkte wurden auch unter den Namen „Terre de Mistral“ und „Les secrets d’Anaïs“ vertrieben. Die Produkte aller drei Marken waren darüber hinaus über das Internet erhältlich.
 
Auch in anderen Produkten desselben Herstellers konnten der Keim Clostridium botulinum oder Botulinumtoxin nachgewiesen werden. Die französischen Behörden haben eine Rückrufaktion aller Produkte sämtlicher Chargen und Mindesthaltbarkeitsdaten veranlasst. Es kann weiterhin nicht ausgeschlossen werden, dass deutsche Touristen diese Produkte in Frankreich erworben haben.

 Da eine Vergiftung mit Toxinen von Clostridium botulinum schwerste gesundheitliche Folgen nach sich ziehen kann, wird vor dem Verzehr von Produkten des Unternehmens „La Ruche“, 84300 Cavaillon, insbesondere der Marken „Les délices de Marie Claire“, „Terre de Mistral“ und „Les secrets d’Anaïs“, ausdrücklich gewarnt. Verbraucher, die entsprechende Produkte noch im Haushalt besitzen, sollten diese Produkte über den Hausmüll entsorgen.
 
Hintergrundinformation

Botulismus ist eine Vergiftung des Nervensystems. Es handelt sich um eine ernste Erkrankung, die in Deutschland selten auftritt. Die Vergiftung ist nicht von Mensch zu Mensch übertragbar.
 
Sie wird hervorgerufen durch den Verzehr eines kontaminierten Lebensmittels, das von einem Bakterium produziertes Botulinumtoxin enthält. Dieses Toxin kann insbesondere in nicht ordnungsgemäß sterilisierten Konserven häuslicher oder gewerblicher Herstellung enthalten sein. Die Symptome treten in der Regel 12 bis 36 Stunden nach Verzehr auf. Erste typische Symptome sind Übelkeit, Erbrechen und Durchfälle. Ihnen folgen neurologische Einschränkungen wie Sehstörungen, Mundtrockenheit und Sprech- sowie Schluckstörungen, die mit starker Müdigkeit, Schwächegefühl und Schwindel einhergehen. Die Krankheit entwickelt sich weiter mit einer Lähmung der Halsmuskulatur und der Arme, bevor die Atemmuskulatur und die untere Körperhälfte gelähmt werden.

Verbraucher der vorgenannten Erzeugnisse, die vergleichbare klinische Symptome wie die hier beschriebenen entwickelt haben oder entwickeln, sollten ihren Arzt kontaktieren und diesen auf den Verzehr der genannten Erzeugnisse hinweisen.