Vesakh, Diwali und Pessach: Diese Feste feiern andere Religionen

Andere Religionen, andere Sitten – welche Feste feiern Muslime, Buddhisten, Hinduisten und Juden?

In christlich geprägten Ländern sind Ostern und Weihnachten die wichtigsten Feste, die vielerorts mit großen Messen gefeiert werden. Doch Anhänger anderer Religionen haben ihre ganz eigene Kultur und feiern Hochfeste, von denen hierzulande selten Notiz genommen wird.

Islam: Opferfest und Fastenbrechen

Im Islam ist das wichtigste religiöse Fest das viertägige Opferfest. Die Feiertage der Muslime richten sich nach dem islamischen Mondkalender; in diesem Jahr fand das Opferfest Ende August statt. Im Zentrum dieses Festes steht die Geschichte Abrahams, der auf den Befehl Gottes hin seinen Sohn Ismail opfern wollte. Nachdem Gott dies verhinderte, wurde an Ismails Stelle ein Tier geschlachtet.

In Gedenken an die Gnade Gottes opfern gläubige Muslime daher jedes Jahr ein Tier und geben einen Teil davon an Bedürftige, Freunde und Verwandte. Familien kommen zusammen, feiern und essen gemeinsam, und Kinder bekommen kleine Geschenke.

Fast genauso wichtig ist das Ramadanfest, das den Fastenmonat beendet. Es wird drei Tage lang gefeiert. Auch hier ist es üblich, Familienmitglieder und Freunde zu besuchen und insbesondere Süßspeisen zu essen. Kinder werden mit Süßigkeiten und häufig auch mit Geld beschenkt.

 

Buddhismus: Vesakh-Fest

Mit buddhistischen Festen sind verhältnismäßig wenige Menschen vertraut. Die vielen verschiedenen Strömungen und Traditionen des Buddhismus kennen jeweils ihre ganz eigenen Feiertage und Festlichkeiten. Das Vesakh-Fest, das an die Geburt, die Erleuchtung und die Erlöschung des Buddhas Siddharta Gautama erinnert, wird jedoch von allen Buddhisten weltweit zelebriert.

Es findet immer am ersten Vollmond des vierten Monats statt, also zwischen April und Juni. Buddhisten begehen diesen Tag mit Meditationen und Gebeten, feiern Umzüge und schmücken Buddha-Figuren mit Blumengaben.

Hinduismus: Diwali

Über den Hinduismus wissen die Deutschen generell wenig. Bekannt sind oft nur Teilaspekte wie etwa der Glaube an ein universelles „Weltgedächtnis“, das sowohl die Zukunft als auch die Vergangenheit eines jeden Menschen umfasst. Spirituell Suchende können sich auf Seiten wie Viversum über die sogenannte Akasha-Chronik informieren und die dortigen Beratungsangebote als Lebenshilfe nutzen.

Ähnlich wie im Buddhismus existieren auch im Hinduismus unterschiedliche Ausrichtungen, Strömungen und Traditionen. Dennoch gibt es wichtige Feste, die von allen Hindus weltweit begangen werden. Das wichtigste ist Diwali, auch als „Lichterfest“ bezeichnet. Es fällt entweder in den Oktober oder in den November.

Gefeiert wird der Gott Rama, der laut Legende vor vielen Tausend Jahren nach 14 Jahren im Exil nach Nordindien zurückkehrte und in der Nacht von seinen Untertanen mit Öl-Lampen den Weg gewiesen bekam. Auch Diwali ist ein Familienfest. Menschen besuchen sich gegenseitig zu Hause, essen traditionelle Speisen, zünden Feuerwerk und schmücken ihr Haus mit unzähligen Lichtern.

Judentum: Jom Kippur, Pessach und Rosh Haschana

Für gläubige Juden ist Jom Kippur – der Tag der Versöhnung – der höchste Feiertag. Er findet acht Tage nach dem jüdischen Neujahrsfest statt und ist ein strenger Fastentag, den viele Gläubige fast komplett im stillen Gebet verbringen. In Israel steht an diesem Tag das Land still – es gibt kein Fernsehprogramm, keinen Autoverkehr, und alle Restaurants und Geschäfte haben geschlossen.

Ausgelassen geht es dagegen zum Passahfest („Pessach“) und zum jüdischen Neujahrsfest Rosh Haschana (wörtlich: „der Kopf des Jahres“) zu. Diese beiden Feste werden auch von vielen säkularen Juden begangen. Zum Passahfest wird dem Auszug des jüdischen Volkes aus Ägypten gedacht. Das bewegliche Fest, das in die Monate März oder April fällt, richtet sich nach dem jüdischen Kalender und wird acht Tage lang gefeiert. Wichtigster Bestandteil ist die „Seder“ – das gemeinsame Abendessen mit der Familie zur Eröffnung des Passahfestes, zu dem keine gesäuerten Speisen verzehrt werden dürfen.

Das jüdische Neujahrsfest findet im September oder in der ersten Oktoberhälfte statt. Auch zu diesem Anlass kommen Familie und Freunde zum Essen und Feiern zusammen. Neben traditionellen Speisen werden an Rosh Haschana in Honig getunkte Äpfel gereicht – dies soll ein „süßes neues Jahr“ bringen.

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