Schulranzen richtig einpacken: Schweres Buch unten in der Mitte positionieren

Eltern und Erziehungsberechtigte sollten sicherstellen, dass Kinder keine zu schweren Lasten einpacken. Falls dennoch ein schweres Buch oder Ähnliches mitgenommen werden muss, sollte es unten in der Mitte des Schulranzens gepackt werden.

Falsch gepackte und zu schwere Schulranzen können bei Schulkindern Ursache für Rücken-, Nacken- und Schulterschmerzen sein. Eine taiwanesische Studie stellte unter anderem fest, dass sich das Gewicht eines Schulranzens nicht nur auf die Haltung des Rumpfs, sondern auch auf die Kopfhaltung auswirkt. Betrug das Gewicht des beladenen Tornisters 5% des Körpergewichts war die Auswirkung auf die Kopfhaltung am geringsten, bei 15% des Körpergewichts am stärksten (49,5°). Höheres Gewicht verringerte auch die natürliche Krümmung der Wirbelsäule im Rumpf am stärksten. Bei der Positionierung des Schulranzens gaben die Teilnehmer an, dass eine schulternahe, hohe Lage als besonders unangenehm empfunden wurde. Diese Position verstärkte die Nackenbeugung, nicht dagegen die Rumpfhaltung.

Neben einem angemessenen Gewicht ist es wichtig, dass Rucksäcke zwei breite, gepolsterte Schultergurte besitzen, um den Komfort zu verbessern und eine gute Körperhaltung zu fördern. Dass die Tornister richtig getragen werden, ist ein weiterer Faktor, der Rückenschmerzen vorbeugen hilft.

Amerikanische Orthopäden geben u.a. folgende Tipps:

Kinder sollten immer beide Schultergurte benutzen, wenn sie einen Rucksack tragen. So wird das Gewicht des Tornisters gleichmäßiger auf dem Rücken des Kindes zu verteilt.

Die Schultergurte sollten festgezogen sein, um die Last näher am Rücken zu halten.

Gegenstände organisiert einpacken: Schwerere Dinge gehören nach unten und in Richtung Zentrum.

Kinder sollten nicht zu schwer tragen und nur die Gegenstände mitnehmen, die tatsächlich jeweils an diesem Tag benötigen. Unnötige Bücher sollten sie zuhause oder in der Schule deponieren.

Wenn Kinder ihren Schulranzen hochheben, sollten sie von Anfang an lernen, dabei in die Knie zu gehen bzw. die Knie zu beugen.

Eltern sollten ihr Kind oder ihren Teenager, ermutigen zu erzählen, ob sie Beschwerden wie Kribbeln oder Taubheitsgefühle in den Armen oder Beinen haben. Dies ist ein Warnzeichen für eine schlechte Passform des Rucksacks oder dass das Kind zu viel Gewicht mit sich herumschleppt.

Haltungsfehler, statisches Sitzen, mangelnde Bewegung und Übergewicht sind bei Schulkindern neben falsch gepackten, falsch getragen und zu schweren Schulranzen weitere Ursachen für Rückenschmerzen. Eine richtige Einstellung von Stuhl und Tisch sowie Bewegungspausen sind bei langem Sitzen wichtig. Sport, Bewegung und insbesondere die Stärkung der Rumpfmuskulatur helfen Rückenschmerzen vorzubeugen.

Hintergrund: American Academy of Orthopaedic SurgeonsPrävention und GesundheitsförderungPLOSone

Quelle: Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e.V.
Internet: http://www.kinderaerzte-im-netz.de

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