Vergiftete Babynahrung – Erpresser droht Supermärkten und Drogerieketten

Wird aktualisiert!

UPDATE 30.09.2017 – Lebensmittel Erpresser
dringend Tatverdächtiger vorläufig festgenommen

Unternehmen informieren

dm-drogerie markt GmbH teilt mit:

„Wir bitten in dieser Sache um Ihre erhöhte Aufmerksamkeit. Bitte auf Beschädigungen von Verpackungen achten und auf das Fehlen von Unterdruck bei Baby-Glasnahrung mit Schraubverschluss (ploppt). Zudem sind alle Mitarbeiter in unseren dm-Märkten angewiesen, besonders aufmerksam zu sein und sich bei Auffälligkeiten umgehend an einer zentralen Stelle zu melden, um dann die nötigen Schritte einzuleiten.

Bei Unsicherheiten geben Sie die betroffenen Produkte bitte sofort in Ihrem dm-Markt zurück.


Dirk Rossmann GmbH teilt mit:

„Rossmann ist bisher NICHT von einem Fund betroffen. Wir nehmen die Drohung sehr ernst und bitten daher um eine erhöhte Aufmerksamkeit: Achten Sie auf die Unversehrtheit von Umverpackungen und kontrollieren Sie den Unterdruck von Glasbehältern.

Bei Auffälligkeiten bitten wir unsere Kunden, das Produkt umgehend in die Rossmann-Filiale zurückzubringen oder die nächste Polizeidienststelle zu informieren. Bei Hinweisen im Zusammenhang mit dem Erpressungsfall wenden Sie sich  an das Polizeipräsidium Konstanz: Tel. 0049 (0)7531 995 – 3434.“

UPDATE 28.09.17 – 22:38Uhr

Im Zusammenhang mit der Personenfahndung wurde ergänzend zu den bereits veröffentlichten Bildern eine Videosequenz, die den mutmaßlichen Giftausbringer zeigt, auf der Fahndungsseite der Polizei des Landes Baden-Württemberg eingestellt.

Sie gelangen auf die Internetseite mit dem Video über folgenden Link: https://fahndung.polizei-bw.de/fahndung/pp-konstanz-friedrichshafen-vergiftete-lebensmittel/

Der Erpressung dringend verdächtig, zumindest daran beteiligt zu sein, ist eine männliche Person, die wie folgt beschrieben wird:

nach Schätzungen aufgrund der Bilder etwa 50 Jahre alt, mittlere Größe, schlanke Statur, schmales Gesicht, sportlicher Gang, trägt eine Brille (möglicherweise aber nur zur Tarnung), war bekleidet mit einer weiß-hellgrauen Mütze, einem hellen, vermutlich weißen Hemd, einer grauen Hose und schwarzen Sportschuhen mit einem auffällig weißen Sohlenrand, trug schwarze Handschuhe und führte eine dunkle oder schwarze Umhängetasche mit sich

UPDATE 28.09.17 – 14:06Uhr

Eine Sprecherin des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg hat uns auf Nachfrage mitgeteilt: Die giftige Substanz ist Ethylenglykol, es ist nicht zu riechen schmeckt leicht süßlich und ist von daher bei gesüßten Nahrungsmitteln nicht herauszuschmecken. Wer sich nicht sicher ist, ob ein Lebensmittel möglicherweise schon geöffnet war, sollte dies vorsorglich nicht verzehren. Achten sie auch auf mögliche winzige Einstichstellen an Folienverpackungen. Nach Aussage der Sprecherin ist der Handel inzwischen sensibilisiert und nimmt im Zweifel Produkte auch zurück

UPDATE 28.09.17 – 12:53Uhr

Warnung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg und des Polizeipräsidiums Konstanz vor vergifteten Lebensmitteln

Fahndung der Staatsanwaltschaft Ravensburg und des Polizeipräsidiums Konstanz nach mutmaßlichem Erpresser

Der Erpressung dringend verdächtig, zumindest daran beteiligt zu sein, ist der abgebildete Mann, der vergangene Woche in einem Lebensmittelmarkt in Friedrichshafen von einer Überwachungskamera erfasst wurde.

Im Zusammenhang mit einer bundesweiten Erpressung verschiedener Handelskonzerne hat ein unbekannter Täter in einem Schreiben an unterschiedliche Adressaten einschließlich der Polizei angedroht, bei Nichterfüllung seiner Geldforderung in Lebensmittel- und Drogeriemärkten im In- und Ausland nicht näher benannte Produkte zu deponieren, die mit einer unter Umständen tödlich wirkenden giftigen Substanz in flüssiger oder fester Form kontaminiert sind.

Die Ermittlungsbehörden und die amtliche Lebensmittelüberwachung nehmen diese Drohung sehr ernst, zumal der Täter bereits vergangene Woche in verschiedenen Friedrichshafener Einkaufsmärkten mehrere vergiftete Lebensmittelprodukte in Gläschen in Verkaufsregalen platziert hatte, wo sie aber nach seinem Hinweis von Angestellten und der Polizei aufgefunden werden konnten.

Da nicht ausgeschlossen werden kann, dass es zukünftig zu einer Manipulation kommen könnte, werden Verbraucher deshalb aufgefordert, besonders auf Beschädigungen der Produktverpackungen oder das Fehlen des Unterdrucks (besonders bei Glasverpackungen mit Schraubverschluss) zu achten. Deckel von ordnungsgemäß verschlossenen Gläsern weisen üblicherweise eine Wölbung nach innen auf, beim Öffnen ist ein Knackgeräusch zu hören. Werden beim Einkauf verdächtige Produkte festgestellt, werden die Verbraucher gebeten, sofort das Verkaufspersonal zu informieren. Stellen Verbraucher zu Hause eine Manipulation von Verpackungen fest, können diese beim Ladengeschäft oder bei jeder Polizeidienststelle abgegeben werden.

Personen, denen der oben abgebildete Mann auffällt, die diesen in den vergangenen Tagen gesehen haben, die Hinweise zu seiner Identität geben können oder Auffälligkeiten im Zusammenhang mit dem Erpressungsfall wahrgenommen haben, werden gebeten, sich mit dem Polizeipräsidium Konstanz unter Tel. 0049 (0)7531 995 – 3434 oder Friedrichshafen.KD.callcenter@polizei.bwl.de in Verbindung zu setzen.

Fahndungsbilder: Polizeipräsidium Konstanz


Mehrere Lebensmittelkonzerne und Drogeriemarktketten wurden Opfer von einem oder mehreren Erpressern. Hintergrund ist die Drohung des Erpressers, bundesweit vergiftete Lebensmittel in den Verkauf zu bringen, falls die Forderungen nicht erfüllt werden. Gefordert wurden zehn Millionen Euro.

Die Polizei hat heute in der Pressekonferenz mit Vertretern des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg, der Staatsanwaltschaft Ravensburg und des Polizeipräsidiums Konstanz von einem sehr skrupellosen Täter gesprochen, der Todesfälle demnach bewusst in Kauf nähme.

Wie ein Polizeisprecher mitteilte, wurden in Friedrichshafen (Bodensee) bereits mehrere Gläser Babynahrung aus den Regalen geräumt, die vergiftet waren. Bei dem gefundenen Gift soll es sich um Glykole handeln.

Verbrauer sollen beim Kauf von Lebensmittel unbedingt darauf achten, ob Verpackungungen möglicherweise manipuliert wurden. Bei Gläsern, wie etwa Babynahrung – unbedingt darauf achten, dass der Deckel nach innen gewölbt ist und beim Öffnen ploppt

Die Polizeidirektion Konstanz hat ein Hinweistelefon eingerichtet: 07531-995-3434