Masernfälle auf Kreuzfahrtschiff: Deutsche Urlauber können betroffen sein

Auf einem Kreuzfahrtschiff sind laborbestätigte Masernfälle und circa 40 Verdachtsfälle aufgetreten. Das Kreuzfahrtschiff „Costa Pacifica“ hat am 27.02.2014 von Palma de Mallorca über Barcelona kommend in Civitavecchia (Norditalien) angelegt und befindet sich inzwischen auf dem Weg nach Marseille. Erkrankt und möglicherweise angesteckt sind Mitglieder der Crew, der wahrscheinlich erste Fall ist am 22.02.2014 aufgetreten. In diesem Zeitraum befanden sich auch mehrere Hundert deutsche Passagiere an Bord, die zum Teil mittlerweile das Schiff wieder verlassen haben.

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Die entsprechenden örtlichen Behörden haben Maßnahmen eingeleitet. Die deutschen Passagiere könnten sich besonders zwischen dem 17. und 27.02.2014 angesteckt haben und sollten so schnell wie möglich prüfen, ob sie über einen Schutz gegen die Masern verfügen. Dieser ist höchstwahrscheinlich anzunehmen, wenn Personen insgesamt zwei Impfungen gegen die Masern nachweisen können oder früher sicher erkrankt waren.

Das Robert Koch-Institut empfiehlt, nach möglichem Kontakt zu einem Masernerkrankten und bei Auftreten von unspezifischen Symptomen, wie Fieber, Husten, Schnupfen oder einer Bindehautentzündung oder Hautausschlag zu Hause zu bleiben und den behandelnden Arzt/ Ärztin oder bei einem schweren Krankheitsverlauf gegebenenfalls ein Krankenhaus zunächst telefonisch zu kontaktieren.

Eine Maserninfektion kann zu schwerwiegenden Komplikationen und in seltenen Fällen auch zu Todesfällen führen. Besonders problematisch sind die Impflücken bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Daher empfiehlt die Ständige Impfkommission seit 2010 die Impfung für alle nach 1970 geborenen Erwachsenen, wenn sie nur einmal oder noch gar nicht gegen die Virusinfektion geimpft sind. Nach Kontakt zu einem Masernfall sollten nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission Ungeimpfte ab dem Alter von 9 Monaten bzw. in der Kindheit nur einmal geimpfte Personen oder Personen, bei denen der Impfschutz unbekannt ist, eine Impfung vorzugsweise mit einem Masern-Mumps-Röteln-Kombinationsimpfstoff erhalten.

Für Deutschland wurden dem Robert Koch-Institut im letzten Jahr 1.771 Masernfälle gemeldet. Mit dem Ziel, die Ausrottung von Masern und Röteln weiter voranzutreiben hat das Bundesministerium für Gesundheit 2012 eine Nationale Verifizierungskommission eingerichtet. Die Verifizierungskommission, die beim Robert Koch-Institut angesiedelt ist, hat die Aufgabe, den Eliminationsprozess von Masern und Röteln zu begleiten und zu dokumentieren.

Der erste Ergebnisbericht der Kommission ist auf der Website des Robert Koch-Institutes abrufbar (www.rki.de > Kommissionen > Nationale Verifizierungskommission Masern/Röteln).

Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0

mzt

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