Textilindustrie in Bangladesch: Unternehmen unterzeichnen endlich Brandschutzabkommen
Die Unterzeichnung des rechtlich verbindlichen Abkommens ist eine richtungweisende Entscheidung und eine Chance für strukturelle Veränderungen in der Textilindustrie Bangladeschs.
PVH (Calvin Klein/Tommy Hilfiger) und Tchibo waren die Vorreiter und unterschrieben als erste Unternehmen das verbindliche Abkommen.
Der Druck auf andere Akteure der Branche wächst, um grundlegende Veränderungen voranzubringen.
Die Clean Clothes Campaign begrüßt außerordentlich, dass H&M, Inditex/ Zara, C&A und Hess Natur das transparente Abkommen mit IndustriALL (Internationaler Dachverband der Industriegewerkschaft), UNI (Internationaler Dachverband der Dienstleistungsgewerkschaft) und Gewerkschaften aus Bangladesch unterzeichnen.
Die Kampagne für Saubere Kleidung fordert andere Unternehmen auf, diesem positivem Beispiel zu folgen.
Ineke Zeldenrust vom internationalen Sekretariat der CCC betont, “Das Abkommen beinhaltet wichtige Elemente wie:
- unabhängige Sicherheitsinspektionen und öffentliche Berichterstattung,
- die Verpflichtung zu Instandsetzung und Umsetzung von Sicherheitsmaßnahmen,
- die Beteiligung der Marken- und Handelsfirmen an den Kosten,
- die Möglichkeit der Beendigung der Geschäftsbeziehungen mit den Fabriken, die notwendige Sicherheitsmaßnahmen ablehnen,
- und nicht zuletzt die Beteiligung der Beschäftigten und ihrer Vertretungen, der Gewerkschaft.“
Herzstück des Abkommens ist die Verpflichtung der Handelshäuser und Marken, die Kosten für die Instandsetzungen und Maßnahmen zu zahlen. Dadurch werden finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, damit die Fabriken in Bangladesch sicher werden. H&M beispielsweise ist noch vor Walmart einer der größten Einkäufer in Bangladesch.
H&M, C&A, Inditex und Hess Natur treten an die Seite der Erstunterzeichnern PvH (Calvin Klein, Tommy Hilfiger) und Tchibo und verstärken somit die Umsetzungskraft des Vorhabens. Die ‚Leadership’ von PvH und Tchibo war entscheidend dafür, dass es zu einer Umgestaltung der Industrie kommen kann.
Frauke Banse von der Kampagne für Saubere Kleidung bemerkt: “Wir rufen nun alle in Bangladesch Auftrag gebenden Marken- und Handelsfirmen auf, weiteres Blutvergießen zu verhindern und das Abkommen noch vor dem 15. Mai, der gesetzten Frist, zu unterzeichnen. In den letzten sechs Monaten wurden 1.250 Arbeiterinnen und Arbeitern in Bangladeschs Textilfabriken getötet. Darum ist es höchste Zeit, dass Unternehmen aufhören, vage Versprechungen zu geben oder gar “Business as usual” zu praktizieren. Es ist keine Zeit mehr für freiwillige Selbstverpflichtungs-Rhetorik.“
Gisela Burckhardt von der Kampagne für Saubere Kleidung: „Die Unterzeichnung eines verbindlichen Sicherheitsabkommen kann den Horror in Bangladesch endlich beenden.“
„Mehr als eine Million VerbraucherInnen weltweit haben per Protestmail dazu aufgerufen: Alle Marken und Handelsfirmen sollten JETZT unterschreiben.” So Bettina Musiolek von der Kampagne für Saubere Kleidung.
18 Unternehmen unterzeichenen Abkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit. Frist für Beitritte läuft am 15.05. ab.
18 große Markenfirmen und Einzelhandelsketten sind bereits dem Abkommen zu Brandschutz und Gebäudesicherheit beigetreten, dies ist Erfolg unserer gemeinsamen Arbeit mit der Clean Clothes Campaign und unseren internationalen Partnern (globale Gewerkschaften). Nun müssen sich auch weitere Unternehmen dazu entschließen das Abkommen zu unterzeichnen! Die Uhr tickt.
Eine ständig aktualisierte Liste der unterzeichenenden Unternehmen ist auf der Website der internationalen Clean Clothes Campaign zu finden.
Quelle:
Kampagne für Saubere Kleidung
http://www.sauberekleidung.de
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