Wochenlange Rückenschmerzen bei Kindern unbedingt abklären lassen

Rückenschmerzen bei Kindern, die sie vom Unterricht, Sport und vom Toben fernhalten, nachts nicht schlafen lassen oder länger als einen Monat anhalten, sollte der Kinder- und Jugendarzt unbedingt untersuchen. Denn dies können Warnzeichen für ein ernstes Problem, wie z.B. entzündliche Vorgänge, Haltungs- oder Wachstumsstörungen oder Fehlbelastungen sein.

„Folgende Beobachtungen sind für die Diagnose wichtig: Wo befindet sich der Schmerz? Wann ist er zum ersten Mal aufgetreten? Gab es eine Verletzung? Hält er ununterbrochen an oder verschwindet er immer wieder? Was verschlimmert den Schmerz – z.B. Husten oder Niesen – und was lindert ihn? Hat das Kind Fieber?“ rät Dr. Gabriele Trost-Brinkhues, Sprecherin des Ausschusses Kind, Schule und öffentlicher Gesundheitsdienst beim Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ).

In den meisten Fällen sind leichte Verletzungen bzw. Fehlbeanspruchung beim Sport oder kurzfristige Belastungen bei insgesamt eher mangelnder Bewegung, die i.d.R. nach zwei Wochen nachlassen, die Ursache für Rückenschmerzen. Bei Kindern über zehn Jahren bzw. Jugendlichen können aufgrund des Wachstums Schmerzen insbesondere im unteren Rücken auftreten. Auch schwere oder falsch getragene Schulranzen, z.B. über nur einer Schulter oder in der Hand, sind häufige Gründe.

Fehlhaltungen können auch durch stundenlanges „Abhängen“ im bzw. auf dem Bett und einer schlaffen Rückenmuskulatur sowie durch gleichbleibende Haltung am PC bedingt sein. Ungeeignetes Mobiliar kann ebenso zu Rückenproblemen beitragen. „Vorbeugend kann regelmäßige Bewegung helfen, die möglichst viele Muskelgruppen anspricht. Der Arbeitsbereich sollte so gestaltet sein, dass das Kind keinen Rundrücken machen muss. Die natürliche S-Form des Rückens, d.h., die Neigung im Nacken und unteren Rücken sollte aufrechterhalten bleiben“, so Dr. Trost-Brinkhues. Diese ausgeglichene Sitzhaltung („Balanced Seating“) wird u.a. laut einer aktuellen portugiesischen Studie durch eine zum Benutzer geneigte Tischfläche und einen Stuhl mit einer etwas nach vorne gekippten Sitzfläche (beides je 12 Grad) bewirkt.

 

BERUFSVERBAND DER KINDER- UND JUGENDÄRZTE e. V.
www.kinderaerzte-im-netz.de

 

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