CVUA Stuttgart entdeckt gesundheitsschädliche Weichmacher in Plüschmonstern
Das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Stuttgart hat kürzlich in einer Veröffentlichung bekannt gegeben, dass bei mehreren der aktuell beliebten Plüschmonstern gesundheitsschädliche Weichmacher weit über den zulässigen Wertegemessen entdeckt wurden.
Diese Meldung hat insbesondere für Aufsehen gesorgt, weil die betroffenen Plüschtiere Teil eines aktuellen Trends sind: Figuren wie „Labubu“ oder „Lafufu“ erfreuen sich großer Beliebtheit.
Das CVUA Stuttgart hat fünf Proben solcher Kuscheltier-Monster analysiert. Bei vier von fünf Proben wurden gesundheitlich bedenkliche Weichmacher (Phthalate) nachgewiesen. Die ermittelten Phthalat-Konzentrationen lagen weit über dem gesetzlichen Grenzwert für Spielzeug.
Das betrifft laut CVUA besonders Phthalate, die in Verbindung mit Langzeitrisiken stehen können, z. B. hormonelle Wirkung oder andere toxische Effekte haben.
Weichmacher (Phthalate) sind chemische Zusatzstoffe, die verwendet werden, um Kunststoffe weich und flexibel zu machen. Einige der Substanzen stehen im Verdacht, hormonelle Wirkungen oder negative Effekte auf Fortpflanzung zu haben. Deshalb gibt es gesetzliche Beschränkungen für bestimmte Phthalate, insbesondere in Kinderspielzeug, gerade weil sie als gesundheitlich bedenklich eingestuft werden.
Risikokontakt bei Kindern
Plüschtiere sind bei Kindern sehr beliebt und werden oft intensiv genutzt – sie werden gedrückt, bekuschelt, gelegentlich in den Mund genommen. Das erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass Weichmacher in den Körper gelangen, z. B. über Hautkontakt oder das Verschlucken kleiner Plastikteile.
Untersuchungen wie die des CVUA sind wichtiger Teil des Verbraucherschutzes.
Ein chemischer oder sehr billiger Geruch kann auf Schadstoffbelastungen hinweisen und sollte nicht ignoriert werden. Wenn Verbraucherinnen und Verbraucher auffällige Spielzeuge entdecken, können sie sich an die zuständige Lebensmittel- oder Spielzeugüberwachung wenden.
Infobox Weichmacher
Weichmacher sind nicht gebunden, sondern dünsten aus und reichern sich im Hausstaub an.
Bestimmte Weichmacher auf Basis von Phthalaten können Unfruchtbarkeit bei Männern verursachen, da sie in ihrer Wirkung bestimmten Hormonen ähnlich sind. Sie beeinflussen die Testosteron-gesteuerten Entwicklungsstufen. Außerdem stehen sie in Verdacht, Diabetes zu verursachen. Phthalatweichmacher wurden von der Europäischen Union für Kinderspielzeug verboten, werden aber immer wieder in vielen Spielzeugen nachgewiesen. Dies ist auf Dauer für Kinder gefährlich.
In deutschen Kindergärten wurden im Mittel dreimal so hohe Belastungen mit verschiedenen Weichmachern wie in einem durchschnittlichen deutschen Haushalt festgestellt. Das ist bedenklich, denn Weichmacher stehen im Verdacht, den Hormonhaushalt zu beeinflussen. Besonders für Kinder und Föten im Mutterleib ist das gefährlich: Unfruchtbarkeit, Leberschäden oder Verhaltensstörungen könnten ausgelöst oder gefördert werden
Gemäß der REACH-Verordnung sind die Weichmacher (sogenannte Phthalate) DEHP, DBP und BBP in allen Spielzeugen und Babyartikeln verboten. Die Weichmacher Phthalate DINP, DIDP und DNOP sind verboten, wenn das Produkt von Kindern in den Mund genommen werden kann.




