Urlaub mit Hund: Leishmaniose – Gefahr aus dem Süden

Leishmaniose ist eine gefährliche Infektionskrankheit, die vor allem Hunde betrifft, die aus oder in südlichen Ländern reisen. Sie wird durch Parasiten ausgelöst, die von Sandmücken übertragen werden – und kann unbehandelt tödlich verlaufen. Was Tierhalter wissen müssen.

Bild von Pexels auf Pixabay

Wie wird Leishmaniose übertragen?

Der Erreger, ein einzelliger Parasit namens Leishmania infantum, wird durch den Stich der Sandmücke (Phlebotomus) übertragen. Diese Mücken sind v. a. in Mittelmeerländern wie Spanien, Italien, Portugal, Griechenland und Teilen Südfrankreichs aktiv – aber auch im Klimawandel zunehmend nördlich anzutreffen (z. B. Südbaden oder Rheinland-Pfalz).

Risikogebiete

Spanien, Portugal, Griechenland, Südfrankreich, Südliche Balkanländer (z. B. Kroatien), Nordafrika und inzwischen vereinzelt auch in Süddeutschland

Symptome bei infizierten Hunden
Die Symptome treten oft Wochen bis Monate nach dem Stich auf – manchmal erst nach Jahren. Typisch sind:

Gewichtsverlust trotz Appetit
Mattigkeit, Fieber, Durchfall
Hautveränderungen (z. B. schuppige Stellen, offene Wunden)
Haarausfall (v. a. rund um Augen, Ohren, Nase)
Lymphknotenschwellung
Nasenausfluss, blutige Nase
Nierenprobleme (in schweren Fällen lebensbedrohlich)

Checkliste: Hund nach Auslandsreise – was jetzt?

Wenn dein Hund aus einem südlichen oder osteuropäischen Land zurückkehrt (z. B. Urlaub, Tierschutzaufnahme, Auslandsadoption), ist ein Gesundheitscheck besonders wichtig. Viele Reisekrankheiten wie Leishmaniose, Ehrlichiose, Babesiose oder Dirofilariose (Herzwürmer) verlaufen lange unbemerkt. Diese Liste hilft dir, nichts zu vergessen.

Nach der Rückkehr (0–4 Wochen)

Tierarzttermin vereinbaren – für Basisuntersuchung und Blutabnahme

Reiseanamnese notieren:
– Wo war der Hund?
– Wann? Wie lange?
– Gab es Mückenschutz?

Bluttest auf Reisekrankheiten (z. B. Leishmaniose, Ehrlichiose)
Kotprobe abgeben (Darmparasiten, z. B. Giardien)
Verhalten beobachten (Mattigkeit, Juckreiz, Fieber?)
Stichstellen oder Hautveränderungen kontrollieren

Nach 3–6 Monaten

Zweiter Bluttest empfohlen, da viele Krankheiten eine lange Inkubationszeit haben
Nierenwerte prüfen (bei Verdacht auf Leishmaniose)
Regelmäßige Kontrolle bei Auffälligkeiten (Abmagerung, Nasenbluten, Haarausfall)

Sofort zum Tierarzt bei …

Plötzlicher Gewichtsverlust
Blutiger Nasenausfluss
Lethargie, Fieber, Appetitlosigkeit
Hautveränderungen oder schuppige Stellen

Viele Krankheiten sind auch Monate nach der Reise noch nachweisbar. Eine gute tierärztliche Nachsorge schützt deinen Hund – und im Fall einer Infektion ist frühe Behandlung entscheidend.

Leishmaniose ist eine ernstzunehmende Reisekrankheit beim Hund. Mit guter Prophylaxe, Aufmerksamkeit und regelmäßiger tierärztlicher Kontrolle lässt sich das Risiko aber deutlich senken. Wer mit Hund ins Ausland reist – oder einen Tierschutzhund adoptiert – sollte sich vorher ausführlich beraten lassen.