Sicherheit auf Spielplätzen: Worauf Eltern achten sollten
Toben, Klettern, Rutschen – doch bitte sicher. Jedes Jahr verunglücken in Deutschland tausende Kinder auf Spielplätzen. Viele Unfälle ließen sich jedoch durch einfache Vorsichtsmaßnahmen vermeiden. Ein Überblick, worauf Eltern achten sollten – und was bei mangelhafter Sicherheit zu tun ist.

Spielplätze bergen auch Unfallgefahren – Bild von April Lamb-Hunter auf Pixabay
Unfallrisiko auf dem Spielplatz bleibt hoch
Spielplätze sind Kinderplätze – hier wird getobt, geklettert, entdeckt, gerutscht und geschaukelt was das Zeug hält. Aber Spielplätze bergen auch Unfallgefahren. Nach Angaben der Bundesarbeitsgemeinschaft (BAG) Mehr Sicherheit für Kinder e.V. ereignen sich jedes Jahr rund 100.000 Spielplatzunfälle. Häufige Ursachen sind defekte Geräte, ungeeignete Böden oder fehlende Aufsicht. Besonders betroffen sind dabei Kinder unter zehn Jahren.
Spielplätze sind wichtige Orte für die Entwicklung von Kindern – aber auch potenzielle Unfallquellen, wenn Wartung oder Aufsicht fehlen!
Stellen Eltern auf einem Spielplatz Mängel fest, sollten sie das zuständige Amt auf diese hinweisen. Die Telefonnummer dieser Stelle sollte auf einem Schild auf dem Spielplatz angegeben sein. Viele Städte und Kommunen haben inzwischen Online-Portale zur Spielplatzpflege eingerichtet. Wer Mängel melden möchte, kann sich aber auch direkt an das örtliche Grünflächenamt, die Ortsbauverwaltung oder die jeweilige Stadtverwaltung wenden
Die häufigsten Gefahrenquellen
Kordeln, Schlüsselbänder und Ketten: Lange Kordeln, Ketten und auch Schlüsselbänder können beim Spielen zur Strangulation von Kindern führen, wenn sich diese an Spielgeräten verfangen.
Fahrradhelm: Auch der Fahrradhelm ist für Kinder auf dem Spielplatz wegen der Strangulationsgefahr gefährlich und sollte vor dem Spielen abgenommen werden.
Beschädigte Spielgeräte: Rost, lose Schrauben oder Risse im Material stellen eine unmittelbare Verletzungsgefahr dar.
Harter Untergrund: Beton oder festgestampfter Boden erhöhen das Risiko bei Stürzen. Empfohlen wird ein stoßdämpfender Belag wie Sand, Holzschnitzel oder Gummimatten.
Verschmutzte Flächen: Glasscherben, Müll oder Tierkot können Infektionen oder Schnittwunden verursachen – insbesondere im Sandkasten.
Altersungeeignete Angebote: Geräte für ältere Kinder können für Kleinkinder schnell zur Gefahr werden.
Unzureichende Aufsicht: Auch auf sicheren Spielplätzen bleiben Kinder auf sich gestellt anfälliger für Unfälle. Hier sind Eltern als Aufsicht in der Pflicht.
Was Eltern konkret tun können
Sicherheitscheck vor Ort: Vor dem Spielen empfiehlt es sich, Geräte und Bodenbelag kurz zu überprüfen. Auch auf mögliche Verschmutzungen im Sandkasten sollte geachtet werden.
Altersgerechte Nutzung: Eltern sollten einschätzen, welche Geräte dem Entwicklungsstand des Kindes entsprechen – und welche besser gemieden werden sollten.
Auf Kleidung achten: Kapuzenbänder, Schals oder lose Kleidung können sich in Klettergeräten verfangen und zur Gefahr werden.
Aufsicht und Gespräch: Gerade bei kleinen Kindern ist aktive Begleitung entscheidend. Zudem helfen klare Regeln: etwa Abstand beim Schaukeln oder Rücksicht beim Rutschen.
Mängel melden: Defekte oder unsichere Spielgeräte sollten umgehend bei der Stadt oder dem zuständigen Betreiber gemeldet werden. Viele Kommunen bieten dafür mittlerweile digitale Meldeplattformen an.
Was tun im Notfall?
Kommt es dennoch zu einem Unfall, gilt: Ruhe bewahren. Kleinere Wunden lassen sich mit einem Pflaster versorgen, bei schwereren Verletzungen ist der Notruf (112) zu wählen. Eltern sollten zudem wissen, wo sich der nächstgelegene Zugang für Rettungskräfte befindet – gerade in größeren Parkanlagen.
Wer als Elternteil aufmerksam bleibt, kann das Risiko für sein Kind deutlich verringern. Gleichzeitig liegt auch Verantwortung bei Kommunen und Betreibern: Nur gut gewartete, saubere und durchdachte Spielplätze bieten echten Raum für sicheres Spielen und Lernen.