Eltern aufgepasst: Hochgiftige Herbstzeitlose blüht jetzt

Die Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) ist eine auffällige Pflanze, die im Spätsommer und Herbst – meist von August bis Oktober – blüht. Ihre lilafarbenen, krokusähnlichen Blüten erscheinen, wenn viele andere Blumen bereits verblüht sind. Auffällig: Im Frühjahr treibt die Pflanze nur Blätter und Samenkapseln, die Blüten hingegen wachsen ohne Laub direkt aus dem Boden.

Bild von Uta E. auf Pixabay

Herbstzeitlosen sind hochgiftig

Alle Pflanzenteile der Herbstzeitlosen sind hochgiftig, besonders die Samen und Knollen. Der giftige Wirkstoff heißt Colchicin. Er kann bereits in geringen Mengen lebensgefährlich sein.

Beim Menschen führt eine Vergiftung zu Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen und Kreislaufproblemen; im schlimmsten Fall zu Organversagen.

Bei Tieren – etwa Pferden, Rindern oder Schafen – kann der Verzehr von wenigen Gramm getrocknetem Heu mit Herbstzeitlosen tödlich enden.

Wichtig: Das Gift bleibt auch in getrocknetem Zustand (z. B. im Heu oder Silage) aktiv.

Eltern von Kleinkindern sollten die Herbstzeitlose aus dem heimischen Garten verbannen. Ältere Kinder dagegen finden Giftpflanzen meist spannend und können, zum Beispiel bei einem Besuch im Botanischen Garten oder auf einem Waldspaziergang, viel über die verschiedenen Giftpflanzen lernen.

Infobox

Herbstzeitlose (Colchicum autumnale) – Infos auf einen Blick

Erkennungsmerkmale

  • Blütezeit: August – Oktober

  • Blüten: lilafarben, krokusähnlich, ohne Blätter

  • Blätter: erscheinen im Frühjahr, länglich, grün, mit Samenkapsel

  • Standorte: feuchte Wiesen, Waldränder, Auen

Giftigkeit

  • Enthält Colchicin – hochgiftig für Mensch & Tier

  • Gefahr bleibt auch im getrockneten Heu/Silage bestehen

  • Symptome: Übelkeit, Erbrechen, Bauchschmerzen, Kreislaufprobleme, im schlimmsten Fall Organversagen

Verwechslungsgefahr

  • Mit Krokus (optisch ähnlich)

  • Mit Bärlauch (ähnliche Blätter im Frühjahr, aber ohne Knoblauchgeruch)

Warnhinweise

  • Nicht anfassen oder verzehren

  • Kinder und Haustiere fernhalten

  • Bei Verdacht auf Vergiftung: Notruf 112 oder Giftnotrufzentrale kontaktieren