Stiftung Warentest – Welche Schokolade hält, was sie verspricht?

Schokolade gehört weltweit zu den beliebtesten Süßigkeiten. Ihren Ursprung hat sie in Mittelamerika, wo die Maya und Azteken bereits vor über 3000 Jahren Kakao anbauten und daraus ein starkes, bitteres Getränk herstellten. Erst später gelangte Kakao nach Europa und entwickelte sich nach und nach zur süßen Schokolade, wie wir sie heute kennen.

Hergestellt wird Schokolade aus Kakaobohnen. Je nach Rezeptur kommen Zucker, Milchpulver oder Kakaobutter hinzu. So entstehen verschiedene Sorten wie Vollmilchschokolade, Zartbitterschokolade oder weiße Schokolade.

Vollmilchschokolade, Zartbitterschokolade oder weiße Schokolade – Bild: KI generiert – ChatGPT

Wo stecken Schadstoffe oder Keime drin? Ist auf die Angabe des Kakaogehalts Verlass? Die Stiftung Warentest hat 20 Milchschokoladen und zwei vegane Alternativen untersucht, von bekannten Marken bis zur Premium-Confiserie-Schokolade. Der Test zeigt, welche Tafeln sich gut unter den Weihnachtsbaum legen lassen – und welche es zu meiden gilt.

Viele Milchschokoladen haben einen eigenen Charakter. Einige sind eher herb, andere sind fruchtig, andere sehr süß oder haben eine Vanillenote und manche sind auch besonders cremig. Untersucht und verkostet wurden bekannte Marken wie Lindt, Marabou, Milka, Ritter Sport und Tony’s Chocolonely ebenso wie Premiumprodukte aus Confiserien wie Lauenstein und Heilemann. Die Testerinnen und Tester bewerteten nicht nur den Geschmack, sondern prüften auch auf Schadstoffe und Keime und beurteilten die Deklaration und Verpackung. Mehr als die Hälfte der Produkte schnitt mit Gut ab, einige enttäuschten.

„Der kritischste und überraschendste Befund im Test war ein Salmonellen-Nachweis in einer veganen Tafel”, sagt Janine Schlenker, Testleiterin bei der Stiftung Warentest. Bei Schokolade reichen schon wenige Salmonellen, um ernste Infektionen auszulösen – besonders gefährdet sind etwa Immungeschwächte. Die Stiftung Warentest hatte bereits im Juli vor dem Verzehr der betroffenen Charge des Produkts gewarnt.

Nicht immer drin, was draufsteht

Ärgerlich: Bei der Angabe von Vanillezutaten oder dem Kakaogehalt nehmen es einige Hersteller nicht so genau, sie machen teils sogar falsche Angaben. Zwei hochpreisige Schokoladen versprechen im Zutatenverzeichnis echte Vanille, im Labor wies die Stiftung Warentest jedoch Ersatzstoffe nach. Bei einem Produkt wird der Kakaogehalt schöngerechnet – statt der suggerierten 46 Prozent enthält die Tafel nur 37 Prozent.

Verpackungsaufwand im Blick

Auch die Verpackung wurde bewertet. Vorbildlich: leichte Kunststofffolien bei Marken wie Ritter Sport oder Milka, die nur 1 bis 2 Prozent des Produktgewichts ausmachen. Weniger erfreulich: Bei manchen Premiumtafeln entfallen bis zu 18 Prozent des Gewichts auf Pappe und Folie – unnötiger Materialeinsatz.

Tipps für den Schokogenuss

Preise vergleichen: Schokolade zählt zu den Lebensmitteln, die sich im vergangenen Jahr am meisten verteuert haben. Verbraucherinnen und Verbraucher sollten beim Einkauf die Preise verschiedener Schokoladen über den Grundpreis pro Kilogramm vergleichen, denn längst nicht jede Tafel wiegt noch 100 Gramm.

Auf Nachhaltigkeitssiegel achten: Wer Schokolade aus Bio-Anbau oder fairer Produktion sucht, kann sich an Nachhaltigkeits-Siegeln wie EU-Bio oder Fairtrade orientieren.

Umweltfreundlich wählen: Weniger Verpackung bedeutet weniger Abfall.

Aromen entfalten lassen: Nach dem Öffnen die Schokolade wie guten Wein kurz „atmen“ lassen.

Richtig lagern: Kühl (12 bis 18 °C) und trocken aufbewahren. Temperaturschocks vermeiden – sonst bildet sich eine raue Zuckerschicht.

Anzeige – Welche Schokoladen halten, was sie versprechen, und welche nicht, steht in der Dezember-Ausgabe von Stiftung Warentest oder unter www.test.de/milchschokolade.

 

Quelle: Stiftung Warentest

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