Ob am Esstisch, im Café, der Bahn oder im Bett – das Smartphone ist heutzutage überall präsent. Für viele ist das Handy inzwischen ein unverzichtbarer Begleiter im Alltag. Aber die ständige Verfügbarkeit und die damit verbundene permanente Aufmerksamkeit die dem digitalen Begleiter gewidmet wird, hat eine nicht zu unterschätzende Kehrseite welcher Phubbing genannt wird. Dies beeinträchtigt die Interaktion und Kommunikation im zwischenmenschlichen Bereich. der menschlichen Interaktion. Der Begriff Phubbing setzt sich aus dem englischen „phone“ für Telefon, und „snubbing“, was im Englischen so viel wie brüskieren oder ignorieren bedeutet. Phubbing beschreibt somit präzise das Verhalten, bei dem eine Person während eines persönlichen Gesprächs ihre Aufmerksamkeit dem Smartphone widmet, anstatt sich auf die Interaktion mit ihrem Gesprächspartner zu konzentrieren. Dies kann sich in Form von Nachrichtenlesen, Scrollen durch soziale Medien oder dem Spielen von Spielen äußern.
Was ist Phubbing?
Phubbing bedeutet, dass Menschen in sozialen Situationen – etwa beim Essen, in Gesprächen oder beim gemeinsamen Entspannen – ihr Gegenüber ignorieren oder unterbrechen, um aufs Smartphone zu schauen. Meist passiert das unbewusst, doch die Wirkung ist oft deutlich: Die Beziehung wird gestört, das Gegenüber fühlt sich nicht wertgeschätzt oder ausgeschlossen.
Wie häufig ist Phubbing?
Studien zeigen: Phubbing ist kein Einzelfall, sondern ein verbreitetes Phänomen. Eine Umfrage der DAK unter Jugendlichen ergab, dass sich rund 35 % der Befragten regelmäßig „gephubbt“ fühlen – also ignoriert zugunsten eines Smartphones. Besonders betroffen: Partnerschaften und Familienbeziehungen.
Laut einer Studie des Journal of Applied Social Psychology nimmt durch Phubbing nicht nur die Beziehungszufriedenheit ab, sondern auch das gegenseitige Vertrauen. Wer regelmäßig gephubbt wird, empfindet dies sogar als Form von sozialer Ablehnung.
Die psychologischen Folgen
Phubbing kann das Selbstwertgefühl des Gegenübers verletzen, zu Stress, Einsamkeit oder Eifersucht führen, Gespräche oberflächlicher machen, die emotionale Bindung schwächen und langfristig sogar zur Entfremdung führen. Besonders in Partnerschaften oder unter Freunden kann ständiges Handy-Starren das Gefühl auslösen, nicht wichtig genug zu sein.
Was hilft gegen Phubbing?
Psychologen empfehlen einen bewussteren Umgang mit digitalen Medien – vor allem in sozialen Kontexten.
5 Tipps gegen Phubbing:
Handyfreie Zeiten einführen – z. B. bei gemeinsamen Mahlzeiten oder vor dem Schlafen
„Face-down“-Regel: Smartphone mit dem Display nach unten auf den Tisch legen
Flugmodus oder „Nicht stören“-Funktion in sozialen Momenten aktivieren
Offen ansprechen, wenn man sich gestört fühlt
Vorbild sein – wer selbst aufmerksam ist, wird eher respektiert
Phubbing ist kein harmloser Nebeneffekt des digitalen Alltags, sondern ein Zeichen dafür, dass digitale Reize oft Vorrang vor zwischenmenschlicher Nähe bekommen. Wer echte Beziehungen pflegen möchte, sollte dem Smartphone in wichtigen Momenten eine Pause gönnen – und seinem Gegenüber die volle Aufmerksamkeit schenken.