Stichproben des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) haben in acht von neun getesteten Produkten für Kinder in geringer bis hoher Konzentration gesundheitsschädliche Chemikalien nachgewiesen. Die in Deutschland gekauften Alltagsprodukte wurden von einem unabhängigen Labor auf fortpflanzungsschädliche Weichmacher, krebsfördernde polyzyklische aromatische Verbindungen (PAK) und weitere Schadstoffe geprüft.
In einem Kinder-Werkzeugset der Firma Corvus wurde der Grenzwert für DEHP in Spielzeug ebenfalls überschritten. Außerdem entdeckte das Labor erhöhte Mengen an polyzyklischen aromatischen Verbindungen. Auch in einer Maltasche von Simba wurden deutliche Konzentrationen von Phthalaten sowie eine erhöhte Belastung mit dem nervenschädlichen Toluol nachgewiesen.
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Ulrike Kallee, BUND-Chemieexpertin: „Es sollte eigentlich selbstverständlich sein, dass Kinderprodukte frei von gefährlichen Chemikalien sind. Die jetzigen gesetzlichen Regelungen reichen jedoch nicht, um Kinder wirklich zu schützen. Deswegen fordern wir, dass die Hersteller ihre Waren von unabhängigen Laboren untersuchen lassen – und zwar bevor diese auf den Markt kommen.“
Problematisch sei insbesondere, dass der kindliche Körper über die Haut, den Mund und die Atemluft einen Cocktail verschiedener Schadstoffe aufnehme. Untersuchungen des Umweltbundesamtes hätten gezeigt, dass Kinder vor allem mit Phthalaten stark belastet seien. Mögliche Folgen dieser Schadstoffe seien neben Fortpflanzungsstörungen auch eine verfrühte Pubertät.
Mehr Informationen
- BUND-Broschüre „Achtung: Spielzeug! Gesundheitsschädliche Chemikalien in Kinderprodukten“
- Anfrage an Hersteller richten
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