Bluetooth-Tracker sind kleine elektronische Geräte, mit denen sich verlorene oder verlegte Gegenstände wie Schlüssel, Geldbörsen oder Rucksäcke wiederfinden lassen, so der Plan. Die verlorenen Dinge werden dann über eine App geortet. Das funktioniert aber nur dann, wenn sich der Tracker in Reichweite befindet, nur dann kann er ein akustisches Signal abgeben. Ist er weiter entfernt, zeigen viele Systeme den letzten bekannten Standort an oder nutzen ein anonymes Netzwerk anderer Nutzergeräte zur Ortung.
Wo sind Schlüsselbund oder Geldbörse? Bluetooth-Tracker sollen die kleinen Schreckmomente im Alltag lindern – und helfen, verlorene Wertsachen wiederzufinden. 21 Bluetooth-Tracker verschiedener Bauform hat die Stiftung Warentest getestet. Wie unterscheiden sie sich von GPS-Trackern? Pia Voigt, Expertin für Technik und Digitales, beantwortet die wichtigsten Fragen.
Geldbörse oder Haustier?
„Bluetooth-Tracker eignen sich gut, um Alltagsgegenstände wie Schlüssel oder Portemonnaie wiederzufinden“, sagt Pia Voigt. „Wer auch bewegte Objekte wie ein Halsband für Hunde tracken möchte, sollte auf GPS-Geräte setzen, weil sie sich häufiger aktualisieren.“
Belebt oder einsam?
Marienplatz in München schlägt Walderlebnispfad Freising: „Bluetooth-Tracker sind darauf angewiesen, dass Smartphones mit passender App in Reichweite sind. Je belebter der Ort, desto besser orten sie“, sagt Pia Voigt. Der Grund ist einfach: Die Tracker senden ein „Hier bin ich“-Signal, das Smartphones mit passender App in der Nähe empfangen. Sie senden den Fundort anonym an einen Server, der das an eine Ortungs-App auf dem Handy des Besitzers weiterleitet.
„GPS-Tracker arbeiten mit Satellitenortung wie auch Navis“, sagt Pia Voigt. „Sie orten nahezu weltweit – und unabhängig, ob ein Smartphone mit passender Ortungsapp in der Nähe ist. Dafür benötigen GPS-Tracker jedoch idealerweise Empfang unter freiem Himmel, für Innenräume sind sie weniger gut geeignet.“
Anschaffungs- und Abokosten?
Bei der Wahl des passenden Produkts sollten Verbraucher nicht nur auf den Anschaffungspreis, sondern auch auf die Folgekosten achten: „In der Regel sind Bluetooth-Tracker günstiger, da es viele GPS-Tracker nur im Paket mit einem Abo gibt. Die Kosten für zwei Jahre Nutzung können dann leicht bei mehr als 100 Euro liegen“, erklärt Pia Voigt.
Was hilft gegen Tracker-Stalking?
Tracker werden manchmal missbraucht, um anderen nachzustellen. Täter schieben sie ihren Opfern heimlich unter. Teilweise warnen Smartphones bereits automatisch vor Trackern, die nicht im eigenen Handy angemeldet sind. „In unserem Test warnte kein Smartphone automatisch vor jedem Tracker. Für sicheren Schutz wäre das aber nötig“, sagt Pia Voigt. „Auch wenn sie im Test nicht unfehlbar war, empfehlen wir die kostenlose AirGuard-App, die Forschende der TU Darmstadt entwickelt haben. Sie sucht aktiv nach Trackern verschiedener Netzwerke und erkennt Tracker, die ansonsten unentdeckt bleiben könnten.”
Anzeige – Welche günstige Alternative es zum bekannten Bluetooth-Tracker Apple AirTag gibt – und welcher Tracker im Scheckkartenformat überzeugt, steht in der Januar-Ausgabe der Stiftung Warentest und unter www.test.de/bluetooth-tracker.