Stiftung Warentest: Diät-Shakes – Qualität enttäuscht

Diät-Shakes sind In. Die meist pulverförmigen oder flüssigen Mahlzeitenersatzprodukte, die mit Wasser oder Milch angerührt werden boomen. Die Zusammensetzung enthält eine genau definierte Menge an Kalorien, Proteinen, Kohlenhydraten, Fetten, Vitaminen und Mineralstoffen und sollen so beim Abnehmen unterstützen. Allerdings sind Diät-Shakes langfristig kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung. Erstmals hat nun die Stiftung Warentest 20 dieser Produkte getestet.

Stiftung Warentest hat 20 Diät-Shakes getestet – nur zwei sind gut – Bild: Stiftung Warentest

Qualität enttäuscht

Sie sollen wichtige Nährstoffe liefern, lange satt halten und nur halb so viele Kalorien haben wie eine normale Hauptmahlzeit. Diät-Shakes versprechen, das Abnehmen zu erleichtern. Doch funktioniert das? Stiftung Warentest hat 20 Produkte getestet – nur zwei sind gut, in mehreren fanden sich Schadstoffe oder Keime. Viele der Shakes können beim Abnehmen helfen – aber nur in Kombination mit gesunder Ernährung und Bewegung.

Die gute Nachricht: Mit vielen der getesteten Pulver lassen sich tatsächlich Pfunde loswerden. Wer zwei Hauptmahlzeiten am Tag durch Shakes ersetzt, kann anfangs schnell abnehmen. Die schlechte Nachricht: Die Qualität vieler Produkte überzeugt nicht. Nur zwei Shakes sind gut – der Testsieger ist mit fast drei Euro pro Portion der teuerste im Test, der Zweitplatzierte mit 67 Cent der günstigste.

Schadstoffe, Keime und falsche Angaben

Die meisten anderen Pulver verpassen eine gute Note, weil sie etwa Schadstoffe enthalten, mit Keimen belastet sind oder Deklarationsfehler aufweisen. Zwei Produkte – von Trinkkost und Bodylab – sind sogar mangelhaft. „Bedauerlich ist die mangelnde Qualität vieler Produkte. Mehrere Pulver wiesen beispielsweise hohe Gehalte an Chlorat oder Aluminium auf“, erklärt Ina Bockholt, Ernährungsexpertin bei der Stiftung Warentest. Im Trinkkost-Pulver überschritt die Anzahl an Enterobakterien den Warnwert der Deutschen Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie – Magen-Darm-Infekte sind nicht auszuschließen. Im Bodylab-Pulver überschritten Schimmelpilze und Bacillus cereus die Richtwerte.

Jedes zweite Produkt ist zudem falsch gekennzeichnet. Viele Anbieter versprechen mit Bildern von Vanilleblüten echte Vanille, die Produkte enthalten aber nur wenig oder gar nichts davon. Bei einigen fehlen wichtige Pflichtangaben zur Anwendung.

Kein Wundermittel ohne Disziplin

„Zaubermittel sind die Shakes nicht. Sie wirken nur als Teil eines Diätplans“, sagt Ina Bockholt. Dazu gehören eine ausgewogene Ernährung mit viel Gemüse, Vollkorn und Obst sowie regelmäßige Bewegung. Erst in dieser Kombination entwickeln die Shakes ihre Kraft. Zwei Diät-Shakes sind nichts für den Dauereinsatz. Ziel sollte der Umstieg auf eine Ernährung mit vielen pflanzlichen und wenig verarbeiteten Lebensmitteln sein.

Süßstoffe: Nutzen überwiegt Risiken

Fast alle Produkte sind mit Süßstoffen wie Sucralose oder Cyclamat gesüßt. Aus Sicht der Stiftung Warentest überwiegt bei diesen Drinks der Nutzen, denn die Süße erleichtert es, die Shakes zu trinken und abzunehmen. Weniger Gewicht senkt das Krebs- und Diabetesrisiko und stärkt Herz und Wohlbefinden.

Anzeige – Welche Diät-Shakes die Testsieger sind, steht in der Januar-Ausgabe der Zeitschrift Stiftung Warentest oder unter www.test.de/diaetshakes.

Quelle: Stiftung Warentest

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