Rund um Ernährung kursieren viele Mythen, die sich hartnäckig halten – oft ohne die geringste, wissenschaftliche Grundlage. Einige davon können verunsichern oder sogar zu Essstörungen führen.
Ein verbreiteter Mythos ist, dass Kohlenhydrate grundsätzlich dick machen. Tatsächlich kommt es auf Menge, Qualität und den gesamten Lebensstil an. Vollkornprodukte liefern wichtige Nährstoffe und Energie. Auch die Aussage „Fett ist ungesund“ ist zu pauschal: Während stark verarbeitete Fette problematisch sein können, sind pflanzliche Öle, Nüsse oder Fisch wichtige Bestandteile einer ausgewogenen Ernährung. Ebenso falsch ist die Annahme, Detox-Kuren würden den Körper entgiften. Leber und Nieren übernehmen diese Aufgabe ganz von selbst – spezielle Tees oder Säfte sind dafür nicht nötig.
Kurz gesagt: Viele Ernährungsmythen klingen plausibel, halten einer genaueren Betrachtung aber nicht stand. Eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung und verlässliche Informationen sind der bessere Weg als einfache Regeln und Trends.
Essstörungen sind ernsthafte psychische Erkrankungen, bei denen das Essverhalten, das Körperbild und der Umgang mit Gewicht stark gestört sind. Zu den bekanntesten Formen zählen Magersucht (Anorexie), Bulimie und Binge-Eating-Störung. Die Erkrankungen können erhebliche körperliche und seelische Folgen haben und betreffen Menschen jeden Alters und Geschlechts. Betroffene beschäftigen sich häufig intensiv mit Kalorien oder ihrem Körpergewicht und holen sich dazu ungeprüfte Informationen aus dem Internet.
Welche Ernährung ist gut für die Figur? Hierzu gibt es im Internet eine Fülle von Informationen, auch viele falsche, irreführende oder ungeprüfte Behauptungen über Ernährung sind darunter.
(dgk) Eine australische Studie hat gezeigt, dass vor allem Personen, die sich viele Sorgen um ihr Körpergewicht machen, anfällig für solche Fehlinformationen sind. Wer eine Essstörung hat oder ein Risiko dafür, neigt eher dazu, Falschbehauptungen über Ernährung zu glauben und daran festzuhalten, ohne deren Glaubwürdigkeit und Relevanz zu bewerten.
Ähnlich wie bei Verschwörungstheorien werden Inhalte, die ein neues, einfaches Erklärungsmuster liefern, nicht kritisch hinterfragt. Wer offen für solche Fehlinformationen ist, ist zugleich weniger bereit, Gegenbeweise zu akzeptieren. An der Studie der Flinders Universität in Adelaide, Australien, nahmen 215 Personen teil.
Essstörungen gehören zu den häufigsten chronischen psychischen Störungen im Erwachsenenalter. Im Wesentlichen werden drei Hauptformen unterschieden: die Anorexie (Magersucht), die Bulimie (Ess-Brech-Sucht) und die Binge-Eating-Störung (regelmäßig auftretende Essanfälle ohne gewichtsregulierende Maßnahmen). Häufig treten Essstörungen als Mischformen auf.
Essstörungen entstehen meist durch ein Zusammenspiel vieler Faktoren. Eine frühzeitige Diagnose und professionelle Hilfe sind wichtig.
Quellen:
https://journals.sagepub.com/doi/10.1177/13591053251324695
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/service/begriffe-von-a-z/e/essstoerungen.html
Quelle: DEUTSCHES GRÜNES KREUZ e. V.