Stiftung Warentest: Vitamin-D-Präparate – Nur zwei von 25 sind geeignet

Nahrungsergänzungsmittel sind Produkte, die dazu dienen, die normale Ernährung zu ergänzen. Sie enthalten konzentrierte Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente oder andere Stoffe wie Pflanzenextrakte oder Fettsäuren und werden meist in Form von Tabletten, Kapseln, Pulvern oder Flüssigkeiten angeboten. Sie sind kein Ersatz für eine ausgewogene Ernährung, können aber in bestimmten Lebenssituationen sinnvoll sein – etwa bei erhöhtem Nährstoffbedarf, speziellen Ernährungsformen oder nach ärztlicher Empfehlung.

Eine Überdosierung einzelner Vitamine oder Mineralstoffe kann gesundheitliche Risiken bergen. Daher gilt: Im Zweifel lieber fachlichen Rat einholen. Die Stiftung Warentest hat für die Januar Ausgabe der Zeitschrift test 25 Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel untersucht. 

Millionen Menschen in Deutschland nehmen Vitamin D ein, doch laut Stiftung Warentest sind die Produkte für viele überflüssig. Zudem sind die meisten zu hoch dosiert oder mit anderen unnötigen Vitaminen und Mineralstoffen kombiniert. Nur zwei von 25 Produkten sind geeignet.

Die Stiftung Warentest hat 25 Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel untersucht – von Drogerien, Supermärkten und Apotheken. Die Preise liegen zwischen 2 und 28 Euro. Geprüft wurden Wirkstoffgehalte und ob die Anbieter wissenschaftlich empfohlene Höchstmengen einhalten.

„Die meisten Mittel im Test sind überdosiert. 13 bewerten wir als wenig geeignet, um Vitamin-D-Mangel vorzubeugen, fünf weitere als nicht geeignet. Von diesen fünf Mitteln raten wir ab“, erklärt Tim Quinders, Pharmazeut und Projektleiter bei Stiftung Warentest. Im schlimmsten Fall können sie langfristig zu Nierenschäden führen.

Für den Test wurden auch Studien zu Nutzen und Risiken gesichtet. Demnach profitieren gesunde Menschen mit ausreichender Versorgung nicht von einer Vitamin-D-Einnahme. Es ist nicht ausreichend belegt, dass sich damit Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Krebs vorbeugen lassen. Vor Atemwegsinfekten schützt Vitamin D höchstens in geringem Maß.

Wer profitiert? Risikogruppen. Für sie kann eine niedrige Dosis Vitamin D (maximal 800 Internationale Einheiten täglich) insbesondere von Oktober bis März sinnvoll sein. Höhere Dosierungen und Depotpräparate sollten nur unter ärztlicher Kontrolle eingenommen werden.

Depot-Präparate, bei denen eine hohe Dosis einmal pro Woche eingenommen wird, sind problematisch, da mit ihnen unter anderem die Gefahr einer versehentlichen Überdosierung viel höher ist. Kombi-Präparate mit Vitamin K, Magnesium, Zink oder Selen fallen durch. Ein Nutzen der Kombinationen ist nicht belegt, teils sind diese zusätzlichen Vitamine und Mineralstoffe überdosiert. Die meisten Menschen sind zudem ausreichend mit ihnen versorgt.

Anzeige – Den vollständigen Test mit allen Produkten und Bewertungen sowie Antworten auf viele Fragen rund um das Sonnenvitamin und wer zu den Risikogruppen gehört gibt es in der Januar-Ausgabe der Stiftung Warentest oder unter test.de/vitamind.

Quelle: Stiftung Warentest

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