ZDF-Magazin frontal: Erhöhte Schadstoffwerte im VW Grand California

Zur beginnenden Urlaubs und Ferienzeit platzt eine mehr als beunruhigende Nachricht. Das ZDF-Magazin frontal berichtet, dass im Innenraum des VW Grand California deutlich erhöhte Konzentrationen an VOCs (flüchtige organische Verbindungen) festgestellt worden seien – darunter Styrol, Formaldehyd und Benzol. Diese stammen offenbar aus dem glasfaserverstärkten Kunststoff (GFK)-Hochdach. Interne VW-Prüfberichte, die dem ZDF vorliegen, belegen demnach bereits erhöhte Werte seit 2018, die die Richtwerte des Umweltbundesamts und VW-internen Grenzwerte überschritten haben sollen. Ausgeliefert wurden die Fahrzeuge trotz der internen Kenntnisse.

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Gesundheitsbedenken & mangelnde Aufklärung

ZDF moniert, VW habe diese Erkenntnisse jahrelang nicht öffentlich gemacht oder Kunden darüber informiert. Beschwerden von Grand-California-Besitzern – von intensiven Gerüchen bis hin zu Kopfschmerzen – wurden laut Bericht weitestgehend ignoriert.

VW wehrt sich – keine Grenzwertüberschreitungen

VW Nutzfahrzeuge bestreitet die Vorwürfe entschieden. Man habe nur Werte unterhalb der gesetzlichen und internen Grenzwerte gemessen. Ausdünstungen ließen sich durch regelmäßiges Lüften rasch verringern. Zudem betont VW, dass sowohl firmeninterne als auch Fremd-Messungen – zuletzt 2022 – keine Überschreitungen ergeben hätten.

Maßnahmen und Kritik

Seit Mai 2022 ist das Hochdach laut VW intern zusätzlich beschichtet, und ein deutlicher Lüftungshinweis wurde aufgenommen. Aber Umweltrechtler halten das für unzureichend und fordern Rückrufaktionen sowie umfassendere Transparenz seitens des VW Konzerns

Vergleich mit anderen Anbietern

Das Problem von VOC-Ausdünstungen bei GFK-Dächern ist branchenweit bekannt und nicht auf VW begrenzt. Maßgeblich ist jedoch, wie offen Hersteller mit dem Thema umgehen und ob sie rechtzeitig über Gesundheitsrisiken informieren

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Quelle: ZDF Frontal21