Handwerker-Sicherheitsleistungen – Was dürfen Betriebe verlangen

Was dürfen Betriebe verlangen – und was müssen Bauherren nicht akzeptieren?

(djd). Wer Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten oder den Neubau eines Hauses plant, benötigt Handwerksunternehmen. Immer häufiger fordern die Betriebe zur Absicherung ihrer Leistungen sogenannte Sicherheitsleistungen. Grundsätzlich haben Handwerksbetriebe das Recht, sich gegen Zahlungsausfälle abzusichern – etwa über Vorauszahlungen, Bürgschaften oder Sicherheitseinbehalte. Bis zum Doppelten des Auftragswerts sind die Forderungen rechtlich zulässig. Doch gerade private Bauherren sind oft verunsichert, wenn plötzlich hohe Summen als Sicherheit im Raum stehen. Deshalb rät Erik Stange, Pressesprecher des Bauherren-Schutzbund e. V. (BSB): „Bauherren sollten solche Ansprüche nicht ungeprüft hinnehmen.“

Was dürfen Betriebe verlangen – und was müssen Bauherren nicht akzeptieren?

Was dürfen Betriebe verlangen – und was müssen Bauherren nicht akzeptieren? – Bild von Semevent auf Pixabay

Sicherheiten ja – aber bitte mit Augenmaß

Sicherheitsleistungen sind im Bauhandwerk durchaus üblich. Trotzdem sollten private Bauherren genau hinsehen, bevor sie solchen Vereinbarungen zustimmen. Denn nicht jede Absicherung ist angemessen oder notwendig. BSB-Verbraucherschützer Stange empfiehlt, Sicherheitsforderungen individuell zu bewerten und sich bei Unsicherheiten fachlich beraten zu lassen. Auf www.bsb-ev.de finden Verbraucher wertvolle Hinweise und viele weitere Ratgeber rund ums Bauen und Modernisieren sowie und Kontaktmöglichkeiten zu unabhängigen Bauherrenberatern in ganz Deutschland.

Verhandlungsspielräume nutzen

In der aktuellen Marktlage sind viele Handwerksbetriebe offener für Verhandlungen. Das eröffnet für Bauherren neue Chancen, über Umfang und Form der Sicherheitsleistung zu verhandeln und bessere Konditionen zu erzielen, etwa durch gestaffelte Zahlungen, reduzierte Sicherheitsbeträge oder alternative Absicherungsformen. Auch der Einbehalt eines Teils der Schlusszahlung bis zur Abnahme kann eine faire Lösung sein. Entscheidend ist, dass Bauherren keine vorschnellen Zusagen machen, sondern mit Augenmaß und Vergleichen arbeiten.

Alternativangebote einholen lohnt sich

Gerade bei hohen oder komplexen Sicherheitsforderungen ist es sinnvoll, Vergleichsangebote einzuholen. Andere Fachfirmen bieten möglicherweise dieselbe Leistung zu faireren Bedingungen an. Ein transparenter Marktüberblick stärkt die Verhandlungsposition und schafft Vertrauen in die getroffene Entscheidung.

Quelle: Bauherren-Schutzbund e.V., Berlin