E-Nummern – Versteckte Zusätze im Essen

Kaum jemand achtet beim Einkaufen auf sie, doch sie stecken in fast jedem verarbeiteten Lebensmittel: E-Nummern. Ob in Brot, Käse, Limonade oder Fertiggerichten – Zusatzstoffe mit diesen Codenummern sollen Lebensmittel haltbarer, bunter oder schmackhafter machen. Verbraucherschützer fordern mehr Transparenz.

E-Nummern stehen für von der EU zugelassene Zusatzstoffe, die in Lebensmitteln verwendet werden dürfen

Die E-Nummern stehen für von der EU zugelassene Zusatzstoffe, die in Lebensmitteln verwendet werden dürfen. Während einige wie E300 (Vitamin C) oder E162 (Rote-Bete-Saft) als unbedenklich gelten, sind andere – etwa E621 (Mononatriumglutamat) oder E120 (Karmin) – umstritten. Letzteres wird aus Schildläusen gewonnen und ist für Veganer ungeeignet.

Laut einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) können bestimmte Farbstoffe wie E102 (Tartrazin) bei empfindlichen Kindern zu Hyperaktivität führen. Auch künstliche Süßstoffe wie Aspartam (E951) stehen immer wieder in der Kritik.

„Viele Verbraucher wissen nicht, was sich hinter den E-Nummern verbirgt. Dabei wäre eine verständlichere Kennzeichnung dringend nötig“, sagt Dr. Maria Klein, Ernährungsexpertin. Besonders bei Kinderprodukten seien natürliche Alternativen oft besser.

Kritisch betrachtete E-Nummern

Einige sind umstritten wegen möglicher Nebenwirkungen oder weil sie aus tierischen Quellen stammen:

  • E102 (Tartrazin): Gelber Farbstoff, im Verdacht, Hyperaktivität bei Kindern zu fördern.

  • E120 (Karmin): Roter Farbstoff aus Schildläusen – nicht vegan.

  • E621 (Glutamat): Geschmacksverstärker, von manchen nicht gut vertragen („China-Restaurant-Syndrom“).

  • E951 (Aspartam): Süßstoff, kontrovers diskutiert wegen möglicher Gesundheitsrisiken.

Tipp für Verbraucher

  • Apps wie „CodeCheck“ oder „Yuka helfen beim schnellen Erkennen bedenklicher Zusatzstoffe.

  • Kennzeichnungspflicht: Zusatzstoffe müssen im Zutatenverzeichnis angegeben werden – oft mit ihrer E-Nummer oder dem Namen.

  • Bio-Produkte enthalten meist nur sehr wenige E-Nummern.

Verbraucherschützer empfehlen, möglichst zu frischen oder Bio-Lebensmitteln zu greifen – dort sind viele künstliche Zusatzstoffe verboten oder eingeschränkt. Denn nicht alles, was erlaubt ist, ist automatisch auch gut für die Gesundheit.

 

E-Nummern-Gruppenübersicht

Bereich E-Nummern Typische Beispiele Funktion
Farbstoffe E100–E199 E100 (Kurkumin), E120 (Karmin), E162 (Rote Bete) Verleihen Lebensmitteln Farbe
Konservierungsstoffe E200–E299 E202 (Kaliumsorbat), E211 (Natriumbenzoat) Verhindern Verderb durch Mikroorganismen
Antioxidations- & Säuerungsmittel E300–E399 E300 (Vitamin C), E330 (Zitronensäure) Verzögern Oxidation, regulieren pH-Wert
Verdickungsmittel & Emulgatoren E400–E499 E406 (Agar-Agar), E471 (Mono-/Diglyceride) Beeinflussen Textur und Stabilität
Säureregulatoren & Trennmittel E500–E599 E500 (Backtriebmittel), E503 (Ammoniumcarbonat) Regulieren Säuregrad, verbessern Verarbeitung
Geschmacksverstärker E600–E699 E621 (Mononatriumglutamat) Verstärken den Eigengeschmack
Reservierte Nummern E700–E899 (Kaum verwendet)
Süßstoffe, Gase, Wachse E900–E999 E951 (Aspartam), E903 (Carnaubawachs) Süßen, konservieren oder schützen
Spezielle Zusatzstoffe E1000–E1599 E1005 (Lysozym), E1505 (Triethylcitrat) Vielfältige technologische Funktionen