Grillsaison: Bierdosenhähnchen – besser nicht!
Die Grillsaison läuft bereits auf Hochtouren und immer wieder wird das Grillen eines Huhns auf einer Bierdose beschrieben. Dabei wird ein ganzes Hähnchen auf eine halbvolle Bierdose gesetzt und stehend auf dem Grill gegart. Die Idee dahinter: Das Bier soll während des Grillens verdampfen, das Fleisch von innen aromatisieren und saftig halten, während es außen schön knusprig wird. Bei dem sogenannten „Bierdosenhähnchen“ oder „Beer Can Chicken“ werden besonders die Einfachheit der Vorgehensweise und der Übergang von Bieraromen in das Hühnerfleisch beworben, jedoch wird aus fachlicher Sicht von dieser Zubereitungsart dringend abgeraten.
Am Ende des Artikels haben wir ein Grillhähnchen Rezept für eine sichere und ebenso schmackhafte Alternative zum Bierdosenhähnchen geben.

Bild Pixabay
Das tatsächliche Gefahrenpotenzial ist derzeit schwer abschätzbar. Fest steht, dass die Druckfarben und Lacke auf der Dosen-Außenseite nicht für Lebensmittel geeignet sein müssen und auch die Doseninnenbeschichtung nur für die vorhergesehene Verwendung als Getränkeverpackung überprüft und zulässig ist.
Bei den hohen Zubereitungstemperaturen können sich bisher nicht untersuchte und sogar gesundheitsschädliche Stoffe bilden. Durch diese zweckfremde Verwendung von Bierdosen gehen nicht nur die erwünschten Aromen, sondern möglicherweise auch Schadstoffe direkt in das Grillfleisch über.
Wer auf diese Zubereitungsform nicht verzichten will, dem wird ein sogenannter „Hähnchengriller“ empfohlen. Diese haben die gleiche Funktion, bestehen aus geeignetem Material (z.B. Edelstahl) und sind überdies auch wieder verwendbar.
Quelle: Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH – AGES – Internet: http://www.ages.at/
Grillhähnchen Rezept Tipp
Saftiges Grillhähnchen vom Rost (ohne Bierdose)
Zutaten (für 1 Hähnchen à ca. 1,5 kg):
1 ganzes Hähnchen (am besten Maispoularde oder Bio-Hähnchen)
2 EL Paprikapulver (edelsüß)
1 TL geräuchertes Paprikapulver (optional, für BBQ-Aroma)
1 TL Knoblauchpulver
1 TL Zwiebelpulver
1 TL Thymian (getrocknet)
1 TL Salz
½ TL schwarzer Pfeffer
2 EL Olivenöl
1 Zitrone (halbiert)
2 Zweige Rosmarin (optional)
2-3 Knoblauchzehen, angedrückt
Was brauche ich?
Grill mit Deckel (Gas- oder Kugelgrill)
Geflügelhalter oder Gitter mit Tropfschale
Fleischthermometer (empfohlen)
Zubereitung:
Hähnchen vorbereiten
Das Hähnchen innen und außen mit kaltem Wasser abspülen und gründlich mit Küchenpapier trocken tupfen. Eventuelle Federreste entfernen.
Marinade anrühren
Paprikapulver, Knoblauchpulver, Zwiebelpulver, Thymian, Salz und Pfeffer mit dem Olivenöl vermengen. Das Hähnchen außen und innen gründlich mit der Marinade einreiben.
Füllen für mehr Aroma
Eine Zitronenhälfte, die angedrückten Knoblauchzehen und ggf. Rosmarinzweige in die Bauchhöhle geben. Das sorgt für ein feines, mediterranes Aroma.
Grill vorbereiten
Den Grill für indirektes Grillen vorbereiten (mittlere Hitze, ca. 160–180 °C). Bei einem Kugelgrill: Glut rechts und links, Hähnchen in der Mitte. Eine Abtropfschale unter das Hähnchen stellen.
Hähnchen grillen
Das Hähnchen auf einen Geflügelhalter setzen oder mit der Brust nach oben auf den Rost legen. Deckel schließen und ca. 70–90 Minuten grillen (abhängig von Größe und Grill). Einstechen solltest du nicht – sonst verliert das Fleisch Saft.
Kerntemperatur prüfen
Mit einem Fleischthermometer die Temperatur an der dicksten Stelle der Keule messen (nicht am Knochen): mindestens 75 °C.
Ruhen lassen
Hähnchen vom Grill nehmen und 10 Minuten ruhen lassen, bevor du es anschneidest. So bleibt der Fleischsaft im Huhn.
Wer es besonders knusprig mag, kann die Haut in den letzten 10 Minuten bei leicht geöffneter Haube grillen oder kurz über direkter Hitze bräunen.
Bild: Pixabay – Lizenz: Public Domain CC0