Ostern: Woher kommt eigentlich der Osterhase?
Die Figur des Osterhasen entstand im deutschsprachigen Raum vermutlich im 17. Jahrhundert im Südwesten Deutschlands. Aber warum ausgerechnet ein Hase? Ein Grund könnte seine hohe Fruchtbarkeit sein. Diese Eigenschaft machte den Hasen zu einem Symbol für neues Leben und Wiedergeburt und somit zu einem zentralen Aspekt des Osterfestes, an welchem ja bekanntlich die Auferstehung Jesu Christi gefeiert wird. In einigen Kulturen galt der Hase auch als Glücksbringer. Seine frühe Verbindung zum Osterei ist jedoch bis heute nicht vollständig geklärt.

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Hasen (und auch Kaninchen) sind bekannt dafür, sich extrem schnell und oft zu vermehren. Schon in der Antike und im Mittelalter galten sie daher als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben – perfekt passend zum Frühling und zur christlichen Botschaft von Auferstehung und Neuanfang. Im Mittelalter wurde der Hase sogar mit der Jungfrau Maria in Verbindung gebracht, weil Hasen damals für „reine“ Tiere gehalten wurden, die (so dachte man) jungfräulich gebären könnten. Dadurch passte der Hase auch ins christliche Ostergeschehen als Zeichen für Reinheit und neues Leben.
In manchen heidnischen Traditionen stand der Hase mit der Frühlingsgöttin Ostara (manche sagen, davon leite sich auch das Wort „Ostern“ ab) in Verbindung. Diese Göttin symbolisierte ebenfalls Wiedergeburt, Fruchtbarkeit und die erwachende Natur.
Irgendwann kam dann die Idee auf, dass nicht einfach so Eier verteilt werden, sondern dass ein Hase sie bringt und versteckt – quasi ein kleines, magisches Frühlingswunder für die Kinder. Besonders in protestantischen Gegenden wurde das zum beliebten Brauch, denn man wollte Ostern weniger streng kirchlich feiern als die Katholiken.
Übrigens: Bevor sich der Hase endgültig Ostern eroberte, waren regional auch andere Tiere für das Eierbringen zuständig – z.B. der Fuchs, der Kuckuck oder der Storch!
Ostern ist also ein Gemisch aus christlicher Feier, heidnischer Frühlingssymbolik und regionaler Volkskultur.
Die Legende vom ersten Osterhasen
Es war einmal vor langer Zeit, als der Winter besonders lang und kalt war. Die Menschen litten unter Hunger, und viele Kinder sehnten sich nach dem Frühling, der einfach nicht kommen wollte.
Zu dieser Zeit lebte in einem kleinen Dorf eine arme Frau. Sie wollte den Kindern eine Freude machen, obwohl sie selbst kaum etwas hatte. Also sammelte sie heimlich ein paar Hühnereier, färbte sie mit Kräutern und Beeren bunt ein und versteckte sie im Gras rund um das Dorf. Am Ostermorgen liefen die Kinder hinaus und fanden überall bunte Eier – sie waren überglücklich und dachten, es müsse Magie im Spiel sein.
Als die Kinder eines Tages eine kleine Bewegung im Gebüsch sahen, entdeckten sie einen Hasen, der fröhlich davonhoppelte.
Von da an waren sie sicher: Es musste der Hase gewesen sein, der die bunten Eier gebracht hatte!
Die Geschichte vom „Osterhasen“ verbreitete sich schnell von Dorf zu Dorf. Immer mehr Menschen begannen, bunte Eier zu verstecken – und natürlich erzählten sie sich, dass der flinke Hase sie in der Nacht gebracht hätte.
Und so, sagt man, wurde der Osterhase geboren – aus einem kleinen Funken Hoffnung, einer guten Tat und der kindlichen Freude an einem Wunder.